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Dresden: Abschiebehäftling flüchtet aus Klinik – Polizei sucht nach ihm


Flucht wirkte geplant
Abschiebehäftling flüchtet aus Dresdner Klinik

Von t-online, pb, mgr

Aktualisiert am 18.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Das Abschiebegefängnis an der Hamburger Straße in Dresden (Archivfoto): Ein 25-jähriger Russe wird vermisst.Vergrößern des BildesDas Abschiebegefängnis an der Hamburger Straße in Dresden (Archivfoto): Ein 25-jähriger Russe wird vermisst. (Quelle: xcitepress/Christian Essler via www.imago-images.de/imago)
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Ein mehrfach vorbestrafter Russe will seine Abschiebung aus Deutschland verhindern – und flüchtet aus einer Klinik. Dabei habe er nur auf den richtigen Moment gewartet.

Ein Abschiebehäftling ist am Sonntag nach der Behandlung in einer Dresdner Notaufnahme in Dresden geflohen. Der 25-Jährige hatte am Sonntagnachmittag den begleitenden Beamten auf dem Parkplatz der Klinik zu Boden gestoßen und war dann zu Fuß weggerannt, wie eine Landesdirektion-Sprecherin mitteilte. Die Justizbeamten hätten den Mann nicht mehr einholen können.

Die Flucht habe geplant gewirkt: Der 25-Jährige habe am Sonntag im Abschiebegefängnis in Dresden über starke Schmerzen an seiner Hand geklagt, nachdem er sich diese in einer Tür eingeklemmt hatte. Da die Hand immer weiter angeschwollen war, wurde er in das städtische Klinikum Dresden gebracht und behandelt, so die Sprecherin weiter. Dabei sei der Häftling mit einer Führungsfessel an einen Beamten fixiert und einer zusätzlichen Handfessel gesichert gewesen.

Nach der Behandlung wurde der Häftling zum Dienstfahrzeug geführt und die Führungsfessel zum Einstieg in das Auto gelöst, hieß es weiter. Diesen Moment habe der Russe zur Flucht genutzt. Er sei zu zwei wartenden Männern gerannt und mit diesen gemeinsam geflüchtet.

Bewährungsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung

Der 25-Jährige war Ende 2015 nach Deutschland gekommen, sein Asylantrag sei abgelehnt worden, teilte die Sprecherin der Landesdirektion mit. Der Mann war immer wieder straffällig geworden und wegen mehrerer Delikte in Deutschland vorbestraft. Unter anderem hatte er wegen gefährlicher Körperverletzung mit Ladendiebstahl eine Bewährungsstrafe erhalten. Er war am Donnerstag in das Gefängnis in Dresden gekommen und sollte an diesem Mittwoch nach Russland abgeschoben werden. Die Polizei wurde eingeschaltet.

Der gesuchte Mann ist ein Sonderfall: Deutschland hat seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine lediglich elf Menschen nach Russland abgeschoben. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger hervor, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" am Sonntag.

Unmittelbar nach dem Überfall Russlands im Februar 2022 fanden zunächst keine Rückführungen mehr statt. Laut Bundesministerium war es im gesamten Jahr 2022 nur eine. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) beantragen jeden Monat mehrere Hundert Russen Asyl in Deutschland, die Anerkennungsquote liegt aber bei wenigen Prozent.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • presseportal.de: Vorabmeldung der "Neuen Osnabrücker Zeitung", 17.03.2024
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