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Dresden vs. Greifswald: Stadtwette – wer wird Caspar-David-Friedrich-Stadt?


Caspar-David-Friedrich-Spektakel vor Frauenkirche
Dresden verliert Stadtwette gegen Greifswald

Von dpa, mgr

Aktualisiert am 05.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Teilnehmerinnen einer sogenannten Stadtwette stehen auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche. Anlässlich des 250. Geburtstages des Malers Caspar David Friedrich treten Greifswald und Dresden gegeneinander an, die meisten Menschen im Stil der Romantik des 19. Jahrhunderts gekleidet zu versammeln.Vergrößern des BildesAnlässlich des 250. Geburtstages des Malers Caspar David Friedrich treten Greifswald und Dresden gegeneinander an, die meisten Menschen im Stil der Romantik des 19. Jahrhunderts gekleidet zu versammeln. (Quelle: Robert Michael/dpa)

Mit einer außergewöhnlichen Verkleidungswette gegen Greifswald wollte Dresden beweisen, dass es die wahre Caspar-David-Friedrich-Stadt ist. Doch das geht schief.

Dresden hat eine Stadtwette gegen das deutlich kleinere Greifswald verloren. Mehr als 2.000 Männer in Frack und Zylinder und Frauen in langen Gewändern mit Hauben hatten sich am Donnerstagnachmittag auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche versammelt, um den 250. Geburtstag von Richard David Friedrich zu feiern. Doch zu wenige, um die Wette zu gewinnen. Auf den Greifswalder Markplatz waren rund 200 mehr verkleidete Menschen gekommen.

Greifswald hatte im Friedrich-Jahr 2024 dessen Wahlheimat Dresden herausgefordert. Am Geburtstag des Künstlers ging es darum, wer mehr im Stil der Romantik gekleidete Menschen auf den zentralen Platz seiner Stadt bringt. "Wir freuen uns seit Wochen auf diesen Tag", bekannte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, der in weißer Hose, güldener Weste, Wrack und Zylinder, mit Gehstock und schwarzem Seidenschal erschien.

Die erste Schalte zur Konkurrenz stimmte ihn noch positiv. "Das schaut hier schon klasse aus." Bis 19 Uhr wurde gezählt, wer im Stil des 19. Jahrhunderts gekleidet ist. Gegen 19.15 Uhr wurde schließlich das Ergebnis verkündet.

An den Zählstationen bildeten sich in der Nachmittagshitze lange Warteschlangen: Frauen kamen langen Röcken mit Bluse und buntem Tuch über den Schultern oder knöchellangen Kleidern, in Haube oder Schute. Die Männer trugen klassischer Westen und weiter Hosen, erschienen aber auch in Gehrock und mit Backenbart, wie Friedrich ihn trug. Hinzu kamen Mädchen in Faltenrock und Bluse mit artiger Schleife im Haar.

Geburtstagskuchen und Live-Jazz

Und auch Frauen in luftigen Sommerkleidern wurden mit einem Sonnenhut und Band an der Last-Minute-Station Teil des Open Air-Spektakels. Dresdner Bäcker schnitten einen mit Sanddorn aus Friedrichs Heimat gebackenen Geburtstagskuchen an und verteilten ihn stückweise, eine Live-Band spielte Jazz. Eine Stadtführung in Greifswald für Elbestädter an einem bestimmten Tag und die Einladung von drei Wett-Paaren aus der Küstenstadt zum Dresdner Semperopernball 2025 waren die Wetteinsätze.

Die damalige Residenzstadt Dresden war von 1798 bis zu Friedrichs Tod 1840 Lebensmittelpunkt des Zeichners und Malers. Dort studierte er die Bilder der Altmeister in der Gemäldegalerie, mischte sich in Kunstdebatten ein, begann zu malen, entstanden seine Hauptwerke. Die Motive fand er auch in der Natur der Umgebung, auf Wanderungen etwa in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz und komponierte sie in seine Gemälde – die als Meisterwerke der deutschen Romantik gelten.

Verwendete Quellen
  • dresden.de: Mitteilung der Stadt Dresden vom 7. August 2024
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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