Deutsche Bahn: Fokus beim RRX-Ausbau liegt nun auf Düsseldorf

Die Deutsche Bahn macht Düsseldorf in fünf Bauabschnitten für den RRX fit. Sie baut neue Gleise, Weichen, Brücken, Schallschutzwände und ein hochmodernes Stellwerk.

Die Deutsche Bahn (DB) legt ab sofort beim RRX-Ausbau den Fokus auf Düsseldorf. Mit ersten vorbereitenden Arbeiten wie Kampfmittelsondierungen hat das Projektteam bereits im vergangenen Jahr im Zentrum begonnen. Seit wenigen Tagen laufen jetzt im Düsseldorfer Norden die ersten sichtbaren Bauarbeiten. Mit dem RRX-Ausbau setzt die DB das wichtigste Pendlerprojekt in NRW um. Zukünftig sollen sieben Linien die Rhein-Ruhr-Region im 15-Minuten-Takt verbinden.

In Kalkum baut die DB noch bis Ende April den ehemaligen Bahnsteig zurück. Zukünftig errichtet sie hier ein sogenanntes Kreuzungsbauwerk sowie zwei zusätzliche Gleise für den RRX. Dank der Eisenbahnkreuzung können Züge zukünftig die Gleise wechseln, ohne entgegenkommende Züge zu kreuzen und damit die Signale auf "Rot" zu stellen.

Katharina Neumann, Projektleiterin für den RRX-Ausbau in Düsseldorf, sagt, dass nicht nur Stadt, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde frühzeitig in die Planungen eingebunden worden seien. Die Bahn sei auch direkt in den Dialog mit den betroffenen Anwohnern gegangen. "Uns ist bewusst, dass unsere Arbeiten insbesondere für sie mit vielen Einschränkungen verbunden sind. Klar ist aber auch: Wir bauen die RRX-Strecke für die Menschen aus, damit sie zukünftig von einer starken, robusten und leistungsfähigen Schiene im Rheinland profitieren", so Neumann.

Die Ausbaupläne für Düsseldorf im Detail

Die Bahn macht in fünf Bauabschnitten zwischen Benrath und Angermund für rund 1,5 Milliarden Euro die Infrastruktur der Landeshauptstadt fit für den RRX und baut sie durchgängig auf sechs Gleise aus. Mehr als zehn Jahre sollen die Arbeiten dauern. Aktuell liegt für drei der fünf Abschnitte das Baurecht vom Eisenbahn-Bundesamt vor. Insgesamt müssen rund 80 Kilometer Gleise neu gebaut oder angepasst werden. Für mehr Flexibilität und Kapazität im Zugverkehr baut das Projektteam zudem 120 neue Weichen im gesamten Streckenabschnitt ein.

Außerdem steht der Neu- beziehungsweise Umbau von rund 30 Brücken und fünf Kreuzungsbauwerken an. Damit es für Anwohner entlang der Strecke trotz des Ausbaus deutlich leiser wird, errichtet die DB zudem auf einer Länge von rund 26 Kilometern neue Lärmschutzwände.

Zusätzlich entsteht ein hochmodernes elektronisches Stellwerk (ESTW): Am neuen Bedienstandort an der Münsterstraße in Derendorf steuern Fahrdienstleiter zukünftig alle Signale und Weichen zwischen Leverkusen "Chempark" und Düsseldorf-Kalkum. Das neue Stellwerk ersetzt neun alte und wird mit einer Stellbereichslänge von 43 Kilometern eines der größten Stellwerke der DB.