Regisseurin, Produzentin und Autorin Monika Treut mit Helmut-Käutner-Preis ausgezeichnet

Monika Treut ist mit dem Filmkunstpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf geehrt worden. Sie habe den Preis mehr als verdient, sagt Laudator Marcus Stiglegger.
Die Regisseurin, Produzentin und Autorin Monika Treut ist mit dem Helmut-Käutner-Preis 2025 der Stadt ausgezeichnet worden. Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller übernahm die Ehrung, die mit einer Feierstunde im Plenarsaal des Rathauses stattfand. Die Laudatio hielt der Film- und Kulturwissenschaftler Marcus Stiglegger.
Der Helmut-Käutner-Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, "die durch ihr Schaffen die Entwicklung der deutschen Filmkultur nachdrücklich unterstützen und beeinflussen, ihr Verständnis gefördert und zu ihrer Anerkennung beigetragen haben", erklärt die Stadt in einer Mitteilung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde zum 18. Mal vergeben.
Vorherige Preisträger sind unter anderem Michael Verhoeven (2022), Caroline Link (2019), Ulrich Tukur (2015), Christoph Schlingensief (2010), Wim Wenders (2004) und Hildegard Knef (1993).
Monika Treut: "Debütfilm hatte es schwer"
Oberbürgermeister Keller sagte: "Monika Treut ist ein Vorbild für hoffentlich viele. Eine, die 'Andersheit' als Knotenpunkt in ihrer eigenen Biografie wie in ihrer filmischen Arbeit sieht. Eine, die hoffentlich vielen Mut macht, 'anders' zu sein, ihren eigenen Weg zu gehen. Die konsequent gesellschaftliche Normierung und Geschlechterrollen kritisiert."
Die Preisträgerin berichtete, dass es ihr Debütfilm "Verführung: Die grausame Frau" schwer gehabt habe. "Lesbisch, experimentell, provokant. Die Filmkritik in Deutschland war irritiert, das Publikum skeptisch. Es war wohl zu früh", so Treut. Die Regisseurin weiter: "Heute kann ich sagen: Die frühe Ablehnung war keine Katastrophe, sondern ein Katalysator und eine Chance. Sie zwang mich zur Internationalität und zur Resilienz und sie hat mich auch dazu gebracht, die deutsche Filmkultur mit einem gewissen Abstand zu betrachten."
Nach Ansicht von Laudator Stiglegger beweist Treut seit mehr als viereinhalb Jahrzehnten, "dass man auch aus dem vermeintlichen Abseits der Filmlandschaft ein vielschichtiges und einflussreiches Werk schaffen kann, das einzigartig in der deutschen Filmgeschichte steht und bis heute den Zeitgeist herausfordert." Sie habe den Preis mehr als verdient.
Eintrag in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Düsseldorf
Nach der Übergabe der Urkunde trug sich Treut in das Goldene Buch der Landeshauptstadt ein. Anlässlich der Verleihung zeigt das Filmmuseum Düsseldorf im hauseigenen Kino Black Box bis zum 29. Juni noch eine kleine Werkschau von Treuts Filmen – darunter ihre Meilensteine "Die Jungfrauenmaschine" und "Gendernauts", aber auch frühe Kurzfilme und aktuelle Werke wie "Genderation".
- Mitteilung der Stadt Düsseldorf vom 13. Juni 2025 (per E-Mail)