Trotz Hilfe von Düsseldorfer Milliardär Eines der ältesten deutschen Versandhäuser rutscht in die Insolvenz
Trotz Millionen-Hilfe der Droege Group steht Gärtner Pötschke aus Kaarst wieder vor der Pleite. Was ging beim Traditionsunternehmen schief?
Der traditionsreiche Gartenversandhändler Gärtner Pötschke aus Kaarst hat erneut Insolvenz angemeldet. Laut Gerichtsdokumenten hat das Unternehmen zum 30. Mai 2025 beim Amtsgericht Düsseldorf den Antrag gestellt – bereits die dritte Insolvenz seit 2019.
Besonders brisant: Trotz der finanziellen Rückendeckung durch die Düsseldorfer Droege Group steht der 113 Jahre alte Betrieb wieder vor dem Aus. Der milliardenschwere Beteiligungskonzern unter Führung von Walter Droege hatte das Unternehmen erst im September 2024 übernommen und als eigenständige Gesellschaft weitergeführt.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 140 Mitarbeiter, von denen viele seit Jahrzehnten im Unternehmen tätig sind. Für sie beginnt erneut eine Zeit der Ungewissheit. Ursprünglich hatte Gärtner Pötschke für dieses Jahr 30 Millionen Euro Umsatz geplant. Die Verantwortung für das Insolvenzverfahren liegt beim Amtsgericht Düsseldorf, das die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet hat. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und einen Käufer zu finden.
2019 rutschte Gärtner Pötschke erstmals in die Insolvenz
Gärtner Pötschke gilt als eines der fünf ältesten Versandhäuser Deutschlands und wurde 1912 gegründet. Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Versand von Pflanzen, Saatgut, Blumenzwiebeln sowie Gartenbedarf. Der Hauptsitz befindet sich in Kaarst im Rhein-Kreis Neuss, unweit von Düsseldorf.
Bereits 2019 war Gärtner Pötschke erstmals in die Insolvenz geraten, damals wurde das Unternehmen von der Droege Group übernommen. 2024 folgte die zweite Pleite, doch im September konnte das Unternehmen im Rahmen einer übertragenen Sanierung gerettet werden.
Zu den Ursachen der erneuten Zahlungsunfähigkeit äußern sich weder die Droege Group noch das Unternehmen selbst. Offen ist, ob der Düsseldorfer Konzern ein weiteres Mal in die Rettung seiner Tochtergesellschaft investieren wird.
Über den Düsseldorfer Unternehmer Droege ist nicht viel bekannt. Er gründete mit seiner Frau Hedda im Brahm-Droege das Beratungsunternehmen Droege Group und kaufte im Laufe der Jahre einige Unternehmen auf. Er soll ein Vermögen von 3,6 Milliarden Euro besitzen. Seine Frau ist ebenfalls Milliardärin.
- chip.de: "Gartenhandel ist insolvent: Nach über 100 Jahren könnte nun das Aus kommen"
- rp-online.de: Gärtner Pötschke meldet zum dritten Mal Insolvenz an – im Reich eines Düsseldorfer Milliardärs
- Eigene Berichterstattung
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