Tödliche Unfälle in Düsseldorf Badeverbot im Rhein: Stadt will Hotspots kontrollieren

Zu Beginn des Sommers ertrinken in Düsseldorf mehrere Menschen im Rhein. Nun zieht die Landeshauptstadt Konsequenzen.
Nach mehreren tödlichen Badeunfällen im Rhein bereitet die Stadt Düsseldorf ein Badeverbot für den Fluss vor. Geplant ist eine ordnungsbehördliche Verordnung. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sagte t-online: "Anfang Juli haben wir den Bund aufgefordert, ein Badeverbot für den Rhein zu verhängen. Das Innenministerium des Landes NRW hat uns inzwischen bestätigt, dass wir auch eigenständig handeln können – und genau das tun wir jetzt."
Die Höhe des zu erwartenden Bußgeldes werde eine spürbare und nachhaltige Wirkung entfalten, sagte Keller weiter. Die Einzelheiten würden derzeit abgestimmt, die Stadt zähle auch auf die Unterstützung des Innenministeriums. Keller: "Allerdings handelt es sich beim Baden im Rhein um ein Problem, das an den kommunalen Grenzen nicht Halt macht. Wir erwarten daher weiterhin Unterstützung vonseiten des Bundes, der für die Wasserstraßen zuständig ist."
Badeverbot im Rhein: Neuss will wie Düsseldorf mitmachen
Düsseldorfs Nachbarstadt Neuss arbeitet ebenfalls an einer Verordnung, mit der das Baden im Rhein auf dem Stadtgebiet künftig verboten werden soll. Damit werde die Initiative in Düsseldorf unterstützt, man setze sich für ein einheitliches Vorgehen entlang des Rheinverlaufs ein, teilte die Stadt Neuss mit. Auch in Köln wird über ein Badeverbot im Rhein bereits nachgedacht.
In Düsseldorf soll das geplante Badeverbot von den Mitarbeitern des Ordnungsamtes kontrolliert werden. Oberbürgermeister Keller weiß aber auch, dass dies bei einer Rheinfront von etwa 42 Kilometern nicht so einfach ist und das Ordnungsamt nicht überall seine Augen haben kann. Daher werde stichprobenartig an den bekannten Hotspots – einer ist in Düsseldorf etwa der Paradiesstrand – kontrolliert.
Lebensgefahr im Rhein: Mehrere Menschen ertrunken
Während der Schönwetterphase vor einigen Wochen waren in Düsseldorf mehrere Menschen im Rhein von der Strömung mitgerissen worden und ertrunken. Auch andernorts kommt es immer wieder zu tödlichen Badeunfällen in dem Fluss. Bisher ist das Baden nur im Bereich von bestimmten Abschnitten, etwa Häfen und Brücken, verboten.
- Anfrage bei der Stadt Düsseldorf
- Mit Material der dpa