Düsseldorf Engpass bei Grippe-Impfstoff in Arztpraxen Thema im Landtag
Vermehrte Berichte von Patienten und Medizinern über Engpässe beim Grippe-Impfstoff in Arztpraxen haben die Opposition auf den Plan gerufen. Die SPD-Fraktion will über eine Kleine Anfrage im Landtag erfahren, welche Erkenntnisse die Landesregierung zu dem Thema hat.
Die SPD-Abgeordnete Susana dos Santos Herrmann bezieht sich in ihrer Anfrage auf Fälle in Köln. Die Politikerin teilte mit, dass sie selbst von mehreren Abweisungen in Arztpraxen gehört habe: "Menschen, die sich gegen Grippe impfen lassen wollten, mussten unverrichteter Dinge umkehren."
Dos Santos Herrmann will nun wissen, ob die Landesregierung Erkenntnisse hat, "wonach Hausarzt- und Kinderarztpraxen in NRW mit zu wenig Impfstoff für den Grippeschutz ausgestattet sind" - und was der Grund dafür sein könnte. Die Kleine Anfrage liegt der dpa vor.
Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein, hatte zuletzt Apotheken als Schuldige ausgemacht: Sie sorgten "durch eigene Impfangebote für eine künstliche Verknappung des Impfstoffes" und behinderten "die Impfungen in den Arztpraxen". Viele Apotheken würden ihren Kunden in diesem Jahr "aktiv" die Grippe-Impfung anbieten, klagte Funken. Dabei würden sie oft auf Impfstoff zugreifen, der für die Arztpraxen vorgesehen sei.