Viele Apotheker stehen bereits für die Durchführung von Corona-Impfungen in den Startlöchern. Allerdings könne es erst losgehen, wenn die Apotheken Impfstoff bestellen könnten, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Er gehe davon aus, dass die Freischaltung der Apotheker im Impfsystem in den kommenden Tagen erfolge werde. Dann werde ein Vorlauf von etwa einer Woche benötigt. Spätestens Mitte Februar könnte der Impfstart in den Apotheken losgehen. Im Rheinland werde dann kurzfristig etwa jede zweite Apotheke impfbereit sein.
Mit einem großen Andrang Impfwilliger rechnet der Apothekerverband im Frühjahr, weil dann voraussichtlich ein an die Omikron-Variante angepasster Corona-Impfstoff zur Verfügung stehen werde. Die zusätzlichen Impfangebote in zahlreichen Apotheken könnten dann dazu beitragen, eine ähnliche Situation wie zum Start der Auffrischungsimpfungen (Booster) im vergangenen Jahr zu vermeiden, als sich lange Schlangen vor den Impfstellen bildeten.
Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein war die Nachfrage nach Corona-Impfungen in der vergangenen Woche rückläufig. Überwiegend sei es in den Arztpraxen um Booster-Impfungen gegangen (79 Prozent). Der Anteil an Erstimpfungen (8 Prozent) und Zweitimpfungen (13 Prozent) sei leicht gestiegen. "Wir brauchen nicht mehr Impfangebote, sondern wir brauchen mehr Geimpfte", sagte Vorstandschef Frank Bergmann am Mittwoch zur aktuellen Situation. Das Angebot für Corona-Impfungen sei gegenwärtig größer als die Nachfrage.
Bundestag und Bundesrat hatten Anfang Dezember ein überarbeitetes Infektionsschutzgesetz beschlossen. Demnach können künftig neben Ärzten auch Apotheker, Zahnärzte sowie Tierärzte gegen das Coronavirus impfen.