Die IG Metall kämpft in Nordrhein-Westfalen mit Mitgliederschwund. Die Zahl der Mitglieder im bundesweit größten Bezirk sank 2021 unterm Strich um 2,9 Prozent auf 485.200, wie die Industriegewerkschaft am Donnerstag in Düsseldorf berichtete. "Die Corona-Pandemie verhindert seit zwei Jahren eine Stabilisierung oder positive Entwicklung unserer Mitgliederzahl", sagte Bezirksleiter Knut Giesler laut einer Mitteilung. Eine Videokonferenz ersetze nicht ein persönliches Gespräch. "Fehlende Ansprachemöglichkeiten sind sowohl bei der Mitgliedergewinnung als auch bei der Mitgliederbindung ein großes Handicap." Bundesweit lag der Rückgang bei 2,1 Prozent. Mit knapp 2,17 Millionen Mitgliedern zum Jahresende 2021 bleibt die IG Metall aber die größte deutsche Einzelgewerkschaft.
Giesler betonte, dass die IG Metall NRW trotz Corona nicht an tarifpolitischer Handlungsfähigkeit verloren habe. So habe man mit kreativen Formen eine herausragende Beteiligung der Beschäftigten an den Tarifrunden erreicht. Allein in der Metall- und Elektroindustrie hätten sich rund 118.000 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. "Das haben wir selbst vor Corona nur selten erreicht." Durch diesen Einsatz seien Tarifergebnisse erkämpft worden, die Beschäftigung sichern, Einkommen stabilisieren oder einen Rahmen für die Gestaltung der Transformation der Industrie gäben.