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Pinkwart sagt Hilfen nach A45-Talbrücken-Desaster zu


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Pinkwart sagt Hilfen nach A45-Talbrücken-Desaster zu

Von dpa
31.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Andreas PinkwartVergrößern des BildesAndreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. (Quelle: Henning Kaiser/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hat den von der Sperrung der Rahmede-Talbrücke an der Autobahn 45 besonders betroffenen Unternehmen Unterstützung zugesagt. Das Land werde "akut immer eine Lösung finden", damit "das Überleben gesichert" sei und niemand "existenziell" getroffen werde, betonte der FDP-Politiker am Montag nach einem Spitzentreffen aller relevanten Akteure. Rechtlich und formal gesehen gebe es deutschlandweit zwar keinen Förderrahmen und keine Programme, auf die man "sich beziehen" könne, sagte Pinkwart. Das Land werde aber helfen. Die Lasten könne NRW allerdings nicht alleine tragen. Der Bund müsse unterstützen - zumal es sich um eine Bundesbrücke handele.

Die marode Talbrücke nahe Lüdenscheid im Märkischen Kreis war Anfang Dezember gesperrt worden, ein neues Bauwerk soll schnellstmöglich errichtet werden. Das dafür bisher kursierende Ziel von "fünf Jahren oder mehr" sei zu lang, sagte Pinkwart. "Das muss beschleunigt werden." NRW werde dafür alles tun, der Bund müsse das ebenfalls. Regionale Wirtschaft und Anwohner sind erheblich belastet. Der Verkehr auf der wichtigen Achse zwischen Nord- und Süddeutschland wird großräumig umgeleitet.

Wenn das Bauwerk nicht schnell ersetzt werde und die Wirtschaft keine finanziellen Hilfen bekomme, "dann ist das der Sargnagel für unsere Region", warnte der Landrat des Märkischen Kreises, Marco Voge (CDU). Südwestfalen sei die stärkste Wirtschaftsregion in NRW. Sie gilt deutschlandweit als Nummer drei. Auch viele Unternehmen kämpfen nach Worten von Voge zudem noch immer mit schweren Folgeschäden nach der Hochwasserkatastrophe vom Sommer 2021. Komme es entlang der A45 zu einem weiteren Brücken-Desaster, "wäre das der Todesstoß für unsere Region", machte er deutlich.

NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) zufolge werden schrittweise alle Talbrücken entlang der A45 erneuert. Das sei seit Jahren bekannt, der Umsetzungsprozess an der sogenannten Sauerlandlinie laufe auch schon seit längerem. Die Direktion Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes stellte ebenfalls klar, dass man bereits seit gut zehn Jahren daran arbeite, die rund 60 großen Talbrücken der A45 zu erneuern. "Wir haben alle Brücken entlang der A45 im Blick", sagte Niederlassungsleiterin Elfriede Sauerwein-Braksiek. Einige seien bereits fertig, andere in Planung oder im Bau. Man plane mit sechsstreifigem Ausbau. Neben NRW liegen einige Brücken auch in Hessen.

Ob die Rahmede-Brücke gesprengt werden könne, sei derzeit noch unklar und werde von Spezialisten untersucht, schilderte Sauerwein-Braksiek. Unter der Brücke stehen Wohnhäuser, daher sei "Gründlichkeit vor Schnelligkeit" angesagt. Parallel habe man "mit Hochdruck" zahlreiche Prozesse in Gang gebracht für einen möglichst schnellen Neubau. Für eine Beschleunigung des Großprojekts hoffe die Autobahn GmbH, von einer Umweltverträglichkeitsprüfung befreit zu werden.

Für die Brückenplanung laufen nach ihren Angaben aktuell Abstimmungen mit Naturschutzbehörden und -verbänden oder auch Prüfungen mit Blick auf den Lärmschutz. Mit Anwohnern würden bereits Grunderwerbsverhandlungen geführt. Diese Gespräche über Kauf oder zeitweise Nutzung verliefen bislang "sehr gut", wie die Niederlassungsleiterin betonte. Bohrungen zur Untersuchung des Baugrunds sollten bald erfolgen. Für unter der Brücke siedelnde Wanderfalken und Fledermäuse werde man Ersatzquartiere schaffen. Alle Eingriffe seien "minimiert" angelegt.

Die Grünen-Landtagsfraktion forderte mit Blick auf die Rahmede-Brücke und die weiteren sanierungsbedürftigen Talbrücken der Sauerlandlinie einen Masterplan. "Dazu gehört vor allem, dass es intensivere Kontrollen mit geringeren zeitlichen Abständen gibt und dafür mehr Geld und Personal aufgewendet wird", sagte Verkehrsexperte Arndt Klocke. Auch die SPD verlangte ein landesweites "Brückenmonitoring" und eine "ehrliche Bestandsaufnahme für wichtige Infrastruktur-Projekte in NRW". Chaotische Situationen wie an der Rahmede-Brücke dürfe es nicht mehr geben, es brauche einen "Booster für unsere marode Infrastruktur", mahnte der verkehrspolitische Sprecher Carsten Löcker.

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