In Badewanne ertränkt Mutter tötet Sechsjährige – 13 Jahre Haft

Sie hat ihr kleines Mädchen unter Medikamente gestellt, unter Wasser gedrückt und erstochen. Der Richter spricht von einer "grausamen Tat."
Nach der Ermordung ihrer sechsjährigen Tochter ist eine Frau aus Bottrop am Freitag zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter am Essener Landgericht gehen davon aus, dass die Angeklagte in der Nacht auf den 28. Januar 2022 zunächst versucht hat, das kleine Mädchen in der Badewanne zu ertränken, und ihm dann mehrere Messerstiche in den Hals versetzt hat.
Die unter Depressionen leidende 46-Jährige hatte die Tat im Prozess gestanden, sich aber auf Erinnerungslücken berufen. Hintergrund war laut Urteil ein Scheidungs- und Sorgerechtsstreit.
Mutter gilt als vermindert schuldfähig
Richter Jörg Schmitt sprach bei der Urteilsverkündung von einer "grausamen Tat". Es gebe sogar Anhaltspunkte dafür, dass sich die Angeklagte an ihrem getrennt von ihr lebenden Ehemann rächen wollte.
Dem Vater des Kindes war am Vortag ein erweitertes Umgangsrecht zugesprochen worden. Das habe die 46-Jährige als "Niederlage" empfunden, hieß es es in der Anklage. Sie sei von der Vorstellung getrieben gewesen, dass niemand außer ihr Umgang mit ihrer Tochter haben dürfe – erst recht nicht der Vater.
Das könne aber nicht sicher festgestellt werden. Im Vordergrund stünde die psychische Erkrankung der Angeklagten. Sie galt laut Urteil zur Tatzeit als vermindert schuldfähig. Deshalb habe keine lebenslange Haft wegen Mordes verhängt werden können.
- Nachrichtenagentur dpa