Corona-Impfungen zu Unrecht bescheinigt: Arzt vor Gericht

Ein Arzt aus Recklinghausen soll fast 600 Patienten Corona-Impfungen bescheinigt haben, die es angeblich nicht gegeben hat.
Seit Donnerstag muss sich ein Mediziner aus Recklinghausen vor dem Bochumer Landgericht Gericht verantworten. Er soll fast 600 Patienten Corona-Impfungen bescheinigt haben, die es angeblich nicht gegeben hat.
Laut Anklage hatte sich der 66-JΓ€hrige als sogenannter Impfarzt registrieren lassen. Er soll die zugelassenen Corona-Impfstoffe auch bezogen, aber nicht eingesetzt haben. Trotzdem sollen seine Patienten in seiner Privatpraxis die entsprechenden Aufkleber in ihren ImpfpΓ€ssen erhalten haben. Zum Prozessauftakt am Bochumer Landgericht hat sich der Angeklagte noch nicht zu den VorwΓΌrfen geΓ€uΓert.
Gegenleistung fΓΌr vorgetΓ€usche Impfung war wohl Spende
Laut Anklage sind die Patienten aufgefordert worden, als Gegenleistung fΓΌr die vorgetΓ€uschte Impfung eine Spende zu geben. Dabei sollen zwischen Juni 2021 und Januar 2022 rund 12.000 Euro zusammengekommen sein. Die bezogenen Impfstoffe sind nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft vernichtet worden. Auch Kinder sollen ImpfbestΓ€tigungen erhalten haben. Ihnen wurde laut Anklage zum Schein eine KochsalzlΓΆsung gespritzt.
Die Praxis des Angeklagten war im Januar 2022 durchsucht worden. Der Arzt sitzt seit Mai letzten Jahres in Untersuchungshaft. Mitangeklagt ist seine Ehefrau, die als Sprechstundengehilfin bei ihm gearbeitet hat. Die Anklage lautet auf gewerbsmΓ€Γiges, unrichtiges Ausstellen von Gesundheitszeugnissen. Die Richter haben Verhandlungstage bis Ende MΓ€rz angesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa