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Rot-Weiss-Essen: Kapitän im Interview über Konkurrenz und Trainer


RWE-Kapitän Michael Schultz im Interview
"Konkurrenz kann dich nur besser machen"

InterviewVon Dietmar Nolte

18.07.2025 - 16:04 UhrLesedauer: 5 Min.
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RWE-Kapitän Michael Schultz beim Jubel (Archivbild): Der 32-Jährige wird den Drittligisten auch in der neuen Saison als Spielführer aufs Feld führen. (Quelle: IMAGO/Maximilian Koch)
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Michael Schultz bleibt Kapitän von Rot-Weiss Essen. Im Interview mit t-online spricht er über Ziele, Konkurrenzkampf und seinen fußballverrückten Trainer.

Er ist einer der Führungsspieler bei Rot-Weiss Essen, zählt mit seinen 32 Jahren zu den erfahrenen Profis im Kader und bleibt auch in der neuen Spielzeit Kapitän der Mannschaft: Michael "Schulle" Schultz will auch in seiner zweiten Saison an der Hafenstraße vorangehen.

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Zum Abschluss des Trainingslagers hat der Innenverteidiger mit t-online ein Fazit der bisherigen Vorbereitung gezogen, spricht über die Neuzugänge im Team und schätzt die Ambitionen von RWE in der neuen Saison ein. Außerdem verrät Schultz, wie er persönlich mit dem neuen Konkurrenzdruck umgeht und warum er an die Loyalität der Fans auch in schwierigen Zeiten glaubt.

t-online: Michael Schultz, Trainingslager sind nicht gerade beliebt in Spielerkreisen. Wie sieht’s bei Ihnen aus?

Michael Schultz: Ich bin generell ganz gerne im Trainingslager. Es ist zwar immer eine anstrengende Zeit, du hast viel Training, doppelte Einheiten. Aber wir haben eine coole Truppe. Es macht Spaß, mit den Jungs auch Zeit neben dem Platz zu verbringen. Da gibt’s keinen, der die Stimmung runterzieht. Und bei vier Nächten kommt auch kein Lagerkoller auf.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Trainingslager aus sportlicher Sicht?

Es waren kaum andere Leute dort, sodass wir uns voll auf uns konzentrieren konnten. Die Bedingungen waren super. Da wir im athletischen Bereich vorher schon ordentlich gearbeitet hatten, ging es auch viel um Taktik. Wir haben sehr konzentriert gearbeitet. Aber das ist bei diesem Trainer auch nicht anders möglich, das fordert Uwe Koschinat auch ein.

Sie haben in Ihrer Karriere schon einige Trainer kennengelernt. Wie würden Sie Uwe Koschinat beschreiben?

Er ist ein Fußballverrückter, ein sehr intensiver und emotionaler Trainer, der seine Art von Fußball klar rüberbringt. Er fordert das aber auch knallhart ein und merkt sofort, wenn die Mannschaft das mal nicht so an den Tag legt. Deswegen musst du immer auf Spannung sein, dich immer konzentrieren. Der Trainer will Intensität sehen. Wenn wir etwas machen, dann auch mit hundert Prozent. Es wird fokussiert gearbeitet – aber Uwe Koschinat ist zum Glück kein Schleifertyp wie Felix Magath. (lacht)


Quotation Mark

Der Trainer will Intensität sehen. Wenn wir etwas machen, dann auch mit hundert Prozent.


Michael Schultz


Im Kader stehen auch einige Neuzugänge. Wie läuft es mit denen?

Sehr gut, wir haben nur gute Jungs dazu bekommen. Wir hatten auch vorher schon eine gute Mischung aus erfahrenen und jüngeren Spielern und eine gute Stimmung in der Mannschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da für jemanden schwierig ist, sich bei uns einzufinden. Die Jungs tauen auch immer mehr auf. Manche sind etwas ruhiger, aber jeder kann so sein, wie er ist, und sich so in die Gruppe einfügen.

RWE hat seinen Kader auch in der Breite qualitativ verstärkt. Spürt man das auch im Training?

Wir haben jetzt wirklich einen Kader, in dem vieles eng beisammen liegt. Es gibt einen großen Konkurrenzkampf um einzelne Positionen. Die Qualität im Training war entsprechend vom ersten Tag an hoch. Das ist ein Bonus im Vergleich zur vergangenen Saison. Das kann uns nur helfen.

Bei einem derartigen Konkurrenzkampf kann kaum jemand sicher sein, in der ersten Elf zu stehen. Das gilt auch für Ihre Position. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?

Ich habe in der letzten Saison nahezu jedes Spiel gemacht, deswegen gehe ich durchaus mit Selbstbewusstsein da rein. Natürlich muss ich mir meinen Platz auch erkämpfen, aber so soll es auch sein. Es bekommt niemand etwas geschenkt und das will ich auch nicht. Die besten Elf werden auf dem Platz stehen. Und ich muss gucken, dass ich dazu gehöre. So ist das im Fußball!

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RWE-Kapitän Michael Schultz. (Quelle: IMAGO/Maximilian Koch)

Das ist Michael Schultz

Michael Schultz (* 30. Mai 1993 in Landau in der Pfalz) spielt seit Sommer 2024 bei Rot-Weiss Essen unter Vertrag. Ausgebildet beim Karlsruher SC konnte er weitere Erfahrungen beim 1. FC Kaiserslautern, dem SV Waldhof Mannheim, Eintracht Braunschweig sowie Viktoria Köln sammeln. In der 3. Liga absolvierte er 172 Spiele (14 Tore/3 Vorlagen), zudem gehen 118 Spiele (9 Tore, 8 Assists) in der Regionalliga Südwest auf sein Konto.

Sind Sie jemand, der Konkurrenz sogar begrüßt?

Es gibt sicher Spieler, die mit solchen Konkurrenzsituationen mehr zu kämpfen haben. Sie brauchen das Gefühl, unumstritten zu sein. Es gibt aber auch Spieler, die das zusätzlich antreibt. Ich finde Konkurrenz im Kader immer gut. Konkurrenz kann dich letztlich nur besser machen, wenn du richtig damit umgehst.

RWE-Kapitän begrüßt Eurphorie

Mit welchen Ambitionen geht RWE in die neue Saison?

Wir sind alle Sportler, haben Ambitionen und wollen das Bestmögliche aus der Saison rausholen. Aber darüber zu sprechen, oben anzugreifen, ist vermessen Gerade, wenn man bedenkt, wo wir im Januar stande. Wir haben es herumgebogen und gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber wir waren trotzdem lange voll im Abstiegskampf. Jetzt nach vier Wochen Sommerpause den Sprung zu machen und uns zum Aufstiegskandidaten auszurufen, macht gar keinen Sinn. Die Dritte Liga hat ein absolut enges Leistungsniveau. Ich bin ein Fan davon, hart zu trainieren, das Beste zu geben und dann zu schauen, was herauskommt. Dass wir nach Platz acht jetzt nicht in der neuen Saison 15. werden wollen, ist aber auch klar.

Im Umfeld herrscht auf jeden Fall große Euphorie. Kann der Erwartungsdruck auch zu groß werden?

Wir haben auf dem Platz abgeliefert und die Fans haben gesehen, was wir leisten können. Und dass wir alles geben. Es ist genau unsere DNA, uns für unseren Verein und unsere Farben in jeden Zweikampf zu werfen. Dass der ein oder andere anfängt, zu träumen, ist völlig in Ordnung. Das macht einen Verein wie RWE auch aus. Für uns gilt es jetzt, unsere Leistung auch im Tagesgeschäft zu bestätigen.

Glauben Sie an die Geduld der Fans, falls es Enttäuschungen und Rückschläge gibt?

Ich glaube, dass wir auch im Hinblick auf den Zusammenhalt zwischen Fans und Mannschaft eine gute Basis gelegt haben. Auch in der Rückrunde hatten wir Rückschläge, die Fans haben immer zu uns gestanden und waren absolut loyal.

Worauf freuen Sie sich mehr – auf den Ligastart oder das Pokalspiel gegen den BVB?

Das Pokalspiel wird eine geile Nummer bei uns an der Hafenstraße und für uns eine riesige Herausforderung gegen den zweitgrößten Verein Deutschlands. Aber für uns geht es jetzt darum, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Selbst der Saisonstart gegen 1860 München ist noch ein Stück entfernt. Wir müssen jetzt körperlich und taktisch die Grundlagen legen für die Saison und die Testspiele gut bestehen.

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Der abschließende Test findet am 25. Juli über 2x90 Minuten gegen den FC Augsburg statt. Ist der Bundesligist der richtige Gegner?

Es ist auf jeden Fall ein Spiel, in dem wir maximal gefordert werden – körperlich und spielerisch. Es werden alle ihre Spielzeit bekommen, das ist gut. Ich denke, es wird eine Woche vor dem Saisonstart ein absoluter Stresstest gegen einen Top-Gegner.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Michael Schultz
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