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Duisburgs OB legt sich mit Autobahn GmbH an: "Haltung nicht hinnehmbar"


Eklat um A59-Ausbau
Duisburgs OB legt sich mit Autobahn GmbH an: "Haltung nicht hinnehmbar"


Aktualisiert am 18.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Pkws fahren über die A59 in DuisburgVergrößern des Bildes
Pkw fahren über die A59 in Duisburg: Die Autobahn soll ausgebaut werden. (Quelle: Fabian Strauch/dpa/Archivbild/dpa)

Duisburgs Oberbürgermeister ist empört, er fordert den Bund dazu auf, seine Planungen für den Ausbau der Stadtautobahn zu stoppen. Es drohe "jahrelanger Stillstand."

Seit Jahren gibt es Streit um den Ausbau der A59 im Duisburger Norden: Die Autobahn GmbH, eine Gesellschaft des Bundes, will den Abschnitt vom Duisburger Zentrum nach Marxloh oberirdisch ausbauen, die Stadt fordert hingegen eine Tunnellösung. Dies ist der Autobahngesellschaft aber zu kostspielig.

Die Gesellschaft stellte die Stadt Duisburg nun vor vollendete Tatsachen: Sie hat für den ihrerseits anvisierten Ausbau ein Planfeststellungsverfahren beantragt und teilte dies "ohne vorherige Kontaktaufnahme und auch erst auf ausdrückliche Nachfrage seitens der Stadt in einem Schreiben" mit, wie aus einer Mitteilung der Stadt Duisburg hervorgeht.

OB: Bund lässt Bürgerinnen und Bürger im Stich

Duisburgs Bürgermeister Sören Link zeigte sich daraufhin empört: "Der Bund verkennt in seinen Planungen die Lebenswirklichkeit und lässt damit die Duisburgerinnen und Duisburger im Stich." Er fordert das Bundesunternehmen auf, das "bereits eingeleitete Planfeststellungsverfahren zu stoppen."

Die Autobahn GmbH sieht das anders und widerspricht der Ansicht des Oberbürgermeisters. Die Autobahn GmbH Rheinland sei bei diesem Großprojekt planungsbegleitend in Gesprächen mit den Beteiligten der Stadt Duisburg gewesen, teilte ein Sprecher t-online auf Anfrage mit. "Ein schon länger geplantes Gespräch wird am Mittwoch zwischen dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Oliver Luksic, und dem Duisburger Oberbürgermeister, Sören Link, stattfinden."

Bürgermeister: Bund riskiert jahrelangen Stillstand

Doch so langsam läuft Bund und Stadt die Zeit davon, denn der weiter südlich gelegene Abschnitt der Berliner Brücke ist so marode, dass die Restnutzungsdauer nur bis 2029 festgesetzt ist.

Daher bekräftigt die Stadt Duisburg ihre Forderung zur Aufsplittung der Planfeststellung in mindestens zwei Abschnitte. "So könnte der Neubau der Berliner Brücke zügig in Angriff genommen werden, ohne dass die erwartbaren inhaltlichen und juristischen Auseinandersetzungen um die Trassierung der Autobahn in den Stadtteilen Meiderich und Hamborn den Baubeginn derart verzögern, dass eine womöglich jahrelange Teil- oder sogar eine Vollsperrung der A59 wegen Baufälligkeit der Berliner Brücke befürchtet werden muss."

Der Bund riskiere durch seine Vorgehensweise "einen jahrelangen Stillstand. Weder für die Stadt Duisburg als Logistikstandort noch für die betroffenen Anwohner ist diese Haltung hinnehmbar. Wir brauchen passgenaue Lösungen für die Menschen vor Ort, dazu fordere ich die AdB nun dringend auf", so der Bürgermeister.

Folgen für Autofahrer könnten schwerwiegend sein

Welche Folgen ein jahrelanger Stillstand einer wichtigen Verkehrsader in NRW hat, ist seit Dezember 2021 auf der Sauerlandlinie A45 in Lüdenscheid zu beobachten. Die wegen schwerer Schäden voll gesperrte Rahmedetalbrücke an der A45 verursacht seit einem Jahr nicht nur in der Region enorme volkswirtschaftliche Verluste, auch bundesweite Lieferketten werden empfindlich gestört.

Ein rechtzeitiger Neubau hätte das verhindern können, doch dieser wurde immer weiter nach hinten geschoben. In der Brückenaffäre droht nun sogar ein Untersuchungsausschuss.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Stadt Duisburg vom 17. Januar 2023
  • Anfrage an Pressestelle der Autobahn GmbH
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