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Essen: Thyssenkrupp kürzt Löhne und streicht 5.300 Stellen


Stahlkrise in Essen
Thyssenkrupp kürzt Löhne und streicht 5.300 Stellen

Von t-online, dpa
12.07.2025 - 20:36 UhrLesedauer: 2 Min.
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Thyssenkrupp-Flagge weht (Symbolbild): Das Unternehmen will massiv einsparen. (Quelle: IMAGO/Malte Ossowski/SVEN SIMON)
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Nach dreitägigen Verhandlungen steht der Sanierungsplan für den größten deutschen Stahlhersteller. Die Beschäftigten müssen Einbußen hinnehmen, betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.

Management und Gewerkschaft haben sich nach dreitägigen Verhandlungen auf einen Sanierungsplan für Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) geeinigt. Der bis 2030 gültige Tarifvertrag sieht Lohnkürzungen für die Beschäftigten vor, wie das Unternehmen mit Sitz in Essen am Samstag mitteilte.

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Die Mitarbeiter müssen mit finanziellen Einbußen von durchschnittlich acht Prozent rechnen. Die Wochenarbeitszeit sinkt von bisher 33 bis 34 Stunden auf künftig 32,5 Stunden. Auch das Urlaubsgeld entfällt komplett.

Weitere Einsparungen betreffen Sonderzahlungen wie das Jubiläumsgeld. Statt eines zusätzlichen Monatsgehalts nach 25 Dienstjahren erhalten Beschäftigte künftig nur noch 1.000 Euro. Der Zuschlag für Rufbereitschaften halbiert sich.

Maßnahmen sollen Personalkosten drastisch senken

Die Personalkosten sollen durch diese Maßnahmen jährlich um einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag sinken. Die IG Metall hatte ursprünglich von einer "Giftliste" mit Einsparungen von 200 Millionen Euro gesprochen, deren Wirkung sie in den Verhandlungen fast halbieren konnte.

Gleichzeitig konkretisierte das Unternehmen seine Pläne zum Stellenabbau. In der Produktion fallen durch die Schließung von Anlagen bis 2029 etwa 1600 Arbeitsplätze weg. Zusätzlich streicht der Konzern bis 2028 in allen Bereichen 3.700 Stellen. Insgesamt reduziert sich die Belegschaft damit um 5.300 Mitarbeiter.

Durch den Verkauf von Unternehmensteilen soll die Gesamtzahl der Beschäftigten von derzeit 26.300 auf unter 16.000 sinken. Betriebsbedingte Kündigungen will das Management vermeiden. Ein entsprechender Interessenausgleich und Sozialplan sollen bis September erarbeitet werden.

Betriebsratsvorsitzender: "An die Schmerzgrenze gegangen"

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW, bezeichnete die Einigung als Kompromiss mit schmerzhaften Elementen für beide Seiten. "Betriebsbedingte Kündigungen sind jedoch vom Tisch und Garantien für Standorte und Investitionen in die Anlagen gibt es auch – das sind gute Signale", sagte er.

Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender, betonte: "Wir sind an die Schmerzgrenze gegangen und haben Eingeständnisse nur dort gemacht, wo es wirklich nötig war, um Arbeitsplätze und Standorte zu sichern."

Thyssenkrupp Steel will seine Produktionskapazitäten deutlich verringern. Das jährliche Versandniveau soll von bisher 11,5 Millionen Tonnen auf künftig 8,7 bis 9 Millionen Tonnen sinken. In Bochum plant das Unternehmen die Schließung eines Standorts bis 2028. Die ursprünglich vorgesehene Schließung eines Werks in Kreuztal-Eichen im Siegerland wurde vorerst gestoppt.

Für die Gültigkeit des Tarifvertrags steht noch die Zustimmung der IG-Metall-Mitglieder aus. Zudem muss die Konzernmutter Thyssenkrupp die Finanzierung sicherstellen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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