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Ratingen: Explosion verletzt Einsatzkräfte – Leiche gefunden


"Explosionsanschlag" in Ratingen
Ermittlungen gegen Coronaleugner – zwei Polizisten in Lebensgefahr


Aktualisiert am 11.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Explosion in Hochhaus: Die Einsatzkräfte waren zuvor wegen eines Notrufs zu der Adresse gefahren. (Quelle: dpa)

In Ratingen hat ein mutmaßlicher Corona-Leugner eine Explosion ausgelöst. Mindestens neun Einsatzkräfte wurden verletzt, teilweise schwer. Vor Ort wurde eine Leiche gefunden.

Viele Hintergründe des Vorfalls in Ratingen bei Düsseldorf sind noch unklar. Bei der Explosion in einer Wohnung sind eine 25-jährige Polizistin und ein 29-jähriger Polizist lebensgefährlich und sieben Feuerwehrleute schwerst verletzt worden. Darüber hinaus haben mehrere Beamte Rauchgasvergiftungen erlitten.

Nach der Explosion um etwa 11.15 Uhr an der Berliner Straße waren zahlreiche Spezialkräfte der Polizei zum Tatort angerückt. Beamte sperrten den Bereich weiträumig ab, bewaffnete Polizisten betraten das Hochhaus. Auch Scharfschützen brachten sich in Stellung. Videoaufnahmen zeigen Spezialeinsatzkräfte beim Zugriff. Laut Polizei waren insgesamt 110 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst aus Ratingen und dem Umland im Einsatz.

Bei dem Polizeieinsatz wurde die Leiche einer Frau gefunden. Aufgrund ihres Zustandes sind die Einsatzkräfte sicher, dass die tot aufgefundene Person schon vor längerer Zeit gestorben ist. In der Wohnung habe es einen starken Verwesungsgeruch gegeben, berichten sie. Der 57-Jährige lebte nach Angaben der Behörde zusammen mit seiner Mutter in der Wohnung.

Mutmaßlicher Täter festgenommen

Der mutmaßliche Täter konnte vor Ort festgenommen werden. Gegen ihn wird wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Ob der 57-jährige Mann bei der Festnahme Gegenwehr leistete, dazu sagen Polizei und Innenministerium zunächst nichts. Mit schwersten Verletzungen, eingehüllt in eine Rettungsdecke und mit einer Atemmaske, wurde der Mann schließlich aus dem Haus und zu einem Krankenwagen gebracht. Darüber, ob er durch die Explosion oder bei der Festnahme verletzt wurde, machte die Polizei ebenfalls bislang keine Angaben.

Vor Ort machen Spekulationen die Runde, dass die Einsatzkräfte in eine Falle gelockt worden sein könnten. Offiziell bestätigt oder dementiert werden diese Gerüchte von Polizei und Innenministerium nicht.

Wer genau die Einsatzkräfte am Donnerstagvormittag alarmiert hatte und warum, dazu gingen die Angaben der Behörden zunächst etwas auseinander. Klar ist, dass Feuerwehr und Polizei bei ihrem Einsatz davon ausgingen, dass in der Wohnung Menschen in Not sein könnten. Sie wollten helfen. Doch als sie die Tür öffnen wollten, habe der 57-Jährige mit einem noch nicht näher identifizierten Gegenstand eine Detonation ausgelöst, berichtete NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Laut einem Polizeisprecher kam es sofort zu einer Explosion und ein Feuerball auf die Einsatzkräfte zu. Ob es ein gezielter Angriff gewesen sei, könne man noch nicht sagen. Aber die Explosion hat verheerende Folgen.

Mutmaßlicher Täter ist der Polizei bekannt

Der Verdächtige fühle sich offenbar der Corona-Leugner-Szene zugehörig. Das gehe aus seinen Aktivitäten in sozialen Medien hervor, sagte Reul. Es gebe auch kriminalpolizeiliche Erkenntnisse zu ihm. Nach Informationen des "Kölner Stadtanzeigers" lag gegen den Mann bereits ein Haftbefehl vor, weil er nach einer Verurteilung wegen Körperverletzung die Strafe nicht bezahlt hatte.

"Meine Gedanken sind gerade bei den verletzten Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei", sagte Reul in Düsseldorf. Er will bald nach Ratingen fahren. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich betroffen. "Polizisten und Feuerwehrleute tun alles, um hilflose Personen zu retten. Dass sie dabei selbst Opfer eines Explosionsanschlags werden, macht uns fassungslos", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Michael Maatz. "Unsere Gedanken sind jetzt bei unseren verletzten Kolleginnen und Kollegen und bei ihren Familienangehörigen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Anfrage bei der Polizei Mettmann und Düsseldorf
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizei Düsseldorf am 11. Mai 2023
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