Essen: "Kardinal-Hengsbach-Platz" bekommt neuen Namen

Nach Missbrauchsvorwürfen gegen den ehemaligen Geistlichen und Gründer des Ruhrbistums, Kardinal Hengsbach, wird der nach ihm benannte Platz in Essen umbenannt.

Die Stadt Essen hat in einem kürzlichen Beschluss entschieden, den "Kardinal-Hengsbach-Platz" nahe dem Essener Dom umzubenennen. Die Entscheidung erfolgte nach Missbrauchsvorwürfen gegen den 1991 verstorbenen Geistlichen und Gründer des Ruhrbistums, Kardinal Hengsbach. Der Platz soll zukünftig als "Friedensplatz" bekannt sein.

Der Entschluss wurde vom Haupt- und Finanzausschuss der Stadt am Mittwochnachmittag gefasst. Eine Stadtsprecherin erklärte, dass die Umbenennung rechtskräftig werde, sobald sie im Amtsblatt veröffentlicht ist. "Die Beschilderung werde dann zeitnah geändert", so die Sprecherin. In Abstimmung mit dem Bistum wird außerdem eine erklärende Tafel zur Umbenennung aufgestellt.

Kardinal Hengsbach steht unter dem Vorwurf, in den 1950er Jahren während seiner Zeit als Weihbischof in Paderborn ein 16-jähriges Mädchen sexuell missbraucht zu haben. Zudem gibt es einen weiteren Vorwurf einer Frau, die behauptet, Hengsbach hätte einen Übergriff im Jahr 1967 in Essen verübt.

Bereits Ende September letzten Jahres hatte das Bistum als Reaktion auf die Vorwürfe eine Skulptur von Hengsbach, die vor dem Dom aufgestellt war, entfernen lassen. Franz Kardinal Hengsbach war 33 Jahre lang der erste Bischof des 1958 gegründeten Ruhrbistums und Gründer des kirchlichen Hilfswerkes Adveniat.