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NRW | Duisburg: Hier sind die Bürger am unzufriedensten mit ihrer Mobilität


Mobilität in NRW
Straßenverkehr: Hier sind viele Menschen unzufrieden

Von t-online, jum

Aktualisiert am 30.01.2024Lesedauer: 3 Min.
imago372369769Vergrößern des BildesStau auf der Autobahn 59 in Duisburg (Archivbild): In der Ruhrgebietsstadt sind viele Bewohner und Pendler wohl mit der Mobilität unzufrieden. (Quelle: STEFAN AREND)
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Wie zufrieden sind Einwohner und Pendler mit der persönlichen Mobilität in ihren jeweiligen Städten? Eine Befragung des ADAC hat es untersucht.

Bei einer ADAC-Befragung von Einwohnern und Pendlern sowie Besuchern zur Zufriedenheit mit der persönlichen Mobilität ist das Ergebnis für NRW ernüchternd. Für die repräsentativen Online-Befragung hatte der ADAC bundesweit mehr als 9.000 Interviews durchgeführt.

Der ADAC Indexwert gibt an, ob und um wie viel Prozentpunkte die zufriedenen Verkehrsteilnehmer die unzufriedenen überwiegen. Bei einem Wert von 0 wären gleich viele Einwohner und Pendler/Besucher mit der Mobilität in einer Stadt zufrieden beziehungsweise unzufrieden.

Im Vergleich zum ADAC Monitor 2017 habe die Zufriedenheit in allen fünf NRW-Städten deutlich abgenommen, erklärt das Unternehmen. Besonders eine Ruhrgebietsstadt kommt bei der Umfrage schlecht weg: Duisburg.

Duisburger besonders unzufrieden mit der Mobilität

Die drittgrößte Stadt im Ruhrpott landete im ADAC Monitor "Mobil in der Stadt" im Vergleich zu den 15 größten deutschen Städten mit einem Gesamtindex von -8 auf dem letzten Platz.

Die niedrigsten Zufriedenheitswerte aller Städte erhält Duisburg demnach sowohl von ÖPNV-Nutzern (-12) als auch von Radfahrern (-11) und Fußgängern (+10). Laut ADAC gebe es seit 2017 gerade für Radfahrer eine überdurchschnittliche Verschlechterung bei der Durchgängigkeit des Radwegenetzes (-22), dem Zustand der Radwege (- 9), den Radwegbreiten (-18) und der Direktheit der Wege (-17).

Fußgänger hingegen beklagen in Duisburg vor allem den Zustand der Gehwege (-25), die Barrierefreiheit (-24), das Verhalten der Radfahrer (-15), die Breite der Gehwege (-14), das Vorhandensein von Sitzmöglichkeiten (-13) sowie die Direktheit der Wege (-13).

Autofahrer in Duisburg etwas zufriedener

Im ÖPNV habe sich seit 2017 sowohl die Pünktlichkeit (-37) als auch die Direktheit der Verbindungen (-31) und der Informationsfluss bei Störungen (-28) verschlechtert. Deutliche Verbesserungen gebe es außerdem in keinem der abgefragten Aspekte.

Immerhin: Bei den Autofahrern landete die Stadt nicht ganz hinten, sondern zumindest auf Platz zwölf (-19). Hier ist die Unzufriedenheit in Köln am größten (-23).

Besonders auffällig: Während in vielen Städten vor allem die Pendler mit der Mobilität unzufrieden sind, ist es in Duisburg andersherum. Hier sind die Einwohner noch unzufriedener mit ihrer Mobilität (-12) als die Besucher von außerhalb (-3).

Wie kommt die Unzufriedenheit in NRW zustande?

Doch warum sind Bürgerinnen und Bürger überhaupt zum Teil so unzufrieden mit der Mobilität in ihren Städten? "Die zunehmende Flächenkonkurrenz sowie höhere Erwartungen an Verkehrssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz stellt die Städte vor große Herausforderungen", sagt Prof. Dr. Roman Suthold, Mobilitätsexperte des ADAC in NRW. "Der Verkehr ist stark gewachsen, der Platz auf der Straße aber derselbe geblieben. Das spiegelt sich in Staus, längeren Pendelzeiten oder vollen Bussen und Bahnen wider", so Suthold weiter. "Die steigende Pkw-Dichte pro Einwohner aufgrund weiter wachsender Zulassungszahlen verstärkt zudem den Parkdruck in den Stadtvierteln."

Zwar würden die Städte zunehmend versuchen, alternative Mobilitätslösungen zum Pkw-Verkehr zu stärken, doch die Umsetzung sei in der Regel langwierig und von kontroversen Debatten begleitet. "Das verstärkt erst einmal die Unzufriedenheit vieler Verkehrsteilnehmer mit der Mobilität in ihrer Stadt. Gerade der Rad- und Fußverkehr sind zu lange vernachlässigt worden. Und der ÖPNV leidet unter dem derzeitigen Fachkräftemangel. Dabei bräuchte es dringend mehr Zuverlässigkeit und Kapazitäten", erklärt Suthold.

Hinzu käme auch noch ein psychologischer Effekt, denn während der Corona-Pandemie hatte das Verkehrsaufkommen vorübergehend deutlich abgenommen. "Einschränkungen der Mobilität während der Pandemie haben dazu geführt, dass Straßen meist frei von Stau sowie Busse und Bahnen leer waren. Die Rückkehr zur Normalität wird daher als Verschlechterung empfunden." Nicht zuletzt nehme angesichts der Vielzahl von Krisen die Zufriedenheit der Menschen mit den Lebensumständen insgesamt ab.

Am zufriedensten mit ihrer persönlichen Mobilität sind laut ADAC übrigens die Einwohner und Einpendler/Besucher in Dresden (+26).

Verwendete Quellen
  • Mitteilung von ADAC Presse-Info Nordrhein vom 29. Januar 2024
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