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Essen: "Wusste, ich darf nicht sterben" – angefahrener Polizist sagt nach Amokfahrt vor Gericht aus


Angefahrener Polizist sagt aus
"Ich wusste, ich darf nicht sterben"

Von t-online, jum

08.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Einsatzkräfte sichern Spuren: Bei einer Fahrzeugkontrolle war der Polizist angefahren und lebensgefährlich verletzt worden.Vergrößern des BildesBei einer Fahrzeugkontrolle war ein Polizist in Essen angefahren und lebensgefährlich verletzt worden. Das Foto zeigt die Einsatzkräfte bei der Spurensicherung. (Quelle: Christoph Reichwein/dpa)
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Im Juni des vergangenen Jahres hat ein Mann einen Polizisten angefahren, mitgeschleift und lebensgefährlich verletzt. Im Prozess hat das Opfer nun ausgesagt.

Weil er sich einer Verkehrskontrolle entziehen wollte, hat ein mittlerweile 40-jähriger Mann im Juni 2023 in Essen offenbar absichtlich einen Polizisten angefahren, mitgeschleift und dabei lebensgefährlich verletzt. Der Mann steht deswegen aktuell wegen versuchten Mordes vor Gericht.

Sein Opfer, ein 31-jähriger Polizist, ist noch heute von dem Vorfall traumatisiert – obwohl die Erinnerungen daran laut eigener Aussage nur noch teilweise abrufbar sind. So erklärt er am Mittwoch bei seiner Aussage vor Gericht, dass er hochgesprungen sei, als das Auto auf ihn zugefahren sei. Dennoch habe er aber nicht mehr ausweichen können. "Als letztes habe ich an meine Familie gedacht", betonte er laut "WDR". Bevor er ins Koma fiel, galten seine Gedanken ebenfalls seinen Liebsten und er redete sich laut "WAZ" ein, "dass ich dableiben muss, für meine Frau und mein Kind."

Als er dann unter dem Wagen lag, habe er überall Schmerzen gehabt. Der 31-Jährige war so schwer verletzt, dass er mehrere Wochen auf der Intensivstation verbringen musste. Erst fünfeinhalb Monate nach der nahezu tödlichen Attacke habe er die Augen wieder öffnen können. Mittlerweile hat der Polizist eine Reha hinter sich. Seine Kollegen sammelten über 10.000 Euro an Spenden. Seit kurzer Zeit ist er laut "WAZ" wieder im Innendienst. "Polizist zu werden, das war mein Traum. Den lasse ich mir von niemandem kaputtmachen", soll der Mann im Prozess gesagt haben.

Täter handelte angeblich aus Panik

Grund für die grausame Autoattacke sei eine Verkehrskontrolle gewesen, der sich der Täter aufgrund von Alkohol- und Drogenkonsum habe entziehen wollen. Er habe zuvor die ganze Nacht "Playstation gezockt und dabei immer wieder Amphetamine und Whisky zu sich genommen", sagte der mittlerweile 40-jährige Angeklagte im Prozess aus. Als er am nächsten Tag, ohne geschlafen zu haben, einkaufen fahren wollte, habe er plötzlich die Polizei hinter sich gesehen und Panik bekommen, weil er auf Drogen war. Außerdem hatte er keinen Führerschein. Der Renault, in dem er saß, war nicht angemeldet und nicht versichert.

Aufmerksam waren die Polizisten auf den Mann geworden, da dieser nicht angeschnallt gewesen war. Was danach folgte, war eigenen Aussagen nach eine Kurzschlussreaktion. Aus dem Augenwinkel habe er gesehen, "wie der Polizist auf die Motorhaube flog und direkt wieder runter." Dann habe er Gas gegeben und nicht bemerkt, dass er den Polizisten mitgeschleift und überfahren hat, so der Täter.

Den Polizisten hat er am Mittwoch um Entschuldigung gebeten. "Das kann ich nicht annehmen", soll er laut "WAZ" geantwortet haben.

Mit einem Urteil in dem Fall ist voraussichtlich Mitte März zu rechnen.

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