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Frankfurt: Caricatura-Museumsleiter Achim Frenz (✝66) gestorben


Er war Frankfurts Satire-Pionier
Caricatura-Museumsleiter Achim Frenz verstorben

Von t-online, sfk

12.03.2024Lesedauer: 3 Min.
LORIOT Ausstellungseröffnung "Ach was"Vergrößern des BildesSatire-Pionier Achim Frenz ist überraschend und plötzlich verstorben. (Quelle: Portrait Achim Frenz, Copyright: Privat)
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Der ehemalige Leiter des Caricatura Museums in Frankfurt, Achim Frenz, ist überraschend gestorben. Er galt als Vordenker und Wegbereiter für die Komische Kunst

Der ehemalige Leiter des Caricatura Museums in Frankfurt, Achim Frenz, ist in der Nacht zum 11. März plötzlich und unerwartet gestorben. Er wurde 66 Jahre alt. Das teilt die Stadt Frankfurt am Montagabend mit. Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde er aus dem aktiven Dienst als Leiter des Museums verabschiedet, das er seit Anbeginn seiner Gründung im Jahr 2008 geleitet hatte.

Frenz habe in seiner Amtszeit den Aufbau und die Erweiterung der Sammlung des Hauses verantwortet. Bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand umfasste diese mehr als 8.000 Originale der Zeichner der Neuen Frankfurter Schule sowie rund 6.500 Zeichnungen weiterer Karikaturisten. Krönender Abschluss seiner Karriere war laut der Stadt Frankfurt die aktuelle Ausstellung "Ach was. Loriot zum Hundertsten" zu Ehren des deutschen Humoristen.

"Dank ihm wurde Frankfurt zur Satirehauptstadt"

"Der plötzliche und viel zu frühe Tod von Achim Frenz hat mich sehr getroffen. Er war lebensbejahend, hat als Persönlichkeit Kultur und Witz miteinander verbunden. Dank ihm wurde Frankfurt zur Satirehauptstadt", sagte Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPF) über Frenz. "Wir werden sein Engagement und seinen Einsatz für die Stadt stets in guter Einnerung halten."

Achim Frenz' Nachfolger, Martin Sonntag, leitet das Museum seit 2024 und spricht von einem großen Verlust: "Er war nicht nur Vordenker und Wegbereiter für die Komische Kunst, sondern auch Mentor und Freund. So vieles hat er erreicht, so vieles hatte er noch vor. Die Komische Kunst steht für einen Moment still – um in seinem Sinne weiterzumachen".

Caricatura wurde mit Hessischem Kulturpreis gewürdigt

Die Idee, das Caricatura Museum zu gründen, ist auf Achim Frenz zurückzuführen. Er habe bereits zur Jahrtausendwende das Museumskonzept vorgestellt. Zudem sei er derjenige gewesen, der sich für den Aufbau einer Sammlung der Neuen Frankfurter Schule ausgesprochen hatte. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen gab Frenz zudem die Buchreihe Caricatura Museum Edition heraus, welche die Ausstellungen im Museum dokumentiert.

Darüber hinaus etablierte er mit seinem Team das Festival der Komik, das jedes Jahr als Ergänzung zu den Ausstellungen auf dem Weckmarkt satirische Bühnenkunst während des Museumsuferfestes präsentiert. Außerdem wurde das Caricatura Museum Frankfurt und die Caricatura Galerie Kassel im Jahr 2020 mit dem Hessischen Kulturpreis gewürdigt. Wie die Stadt berichtet, war dies das erste Mal, dass ein Museum und eine Galerie diese Auszeichnung erhalten haben.

Vom Pflasterstrand bis hin zur Titanic

Frenz wurde im Jahr 1957 in Bremerhaven geboren und kam schon früh mit der Komischen Kunst in Kontakt. An der Kunst- und Gesamthochschule Kassel schloss er sein Studium mit der Diplomarbeit "Die Grenzen der Satire" ab. Gemeinsam mit Kommilitonen entwarf und verbreitete er im Künstlerkollektiv "Visuelle Opposition" politische Plakate mit komisch-satirischem Ansatz und legte den Fokus auf die Entwicklung einer eigenen Komik.

Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Redakteur und Karikaturist bei der nordhessischen Ausgabe des "Pflasterstrand". Mitte der 1980er Jahre war er federführend als Initiator und Kurator an Ausstellungen in Kassel beteiligt, welche die zeitgenössische Komische Kunst in Deutschland dokumentierten. Seit 2006 war Frenz außerdem Mitherausgeber der Satirezeitschrift Titanic. Seit 2007 setzte er sich für die Ausbildung junger Zeichner ein.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Stadt Frankfurt vom 11.03.2024
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