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Hagen: Hightech-Ampeln sollen in Hagen Staus verhindern


Neue Technik vorgestellt
Hightech-Ampeln sollen in Hagen Staus verhindern

Von Jan Eckhoff

22.08.2019Lesedauer: 2 Min.
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Drei Männer stehen an einer Ampel in Hagen: Markus Falkenroth (links) und der technische Beigeordnete Henning Keune am Hagener Innenstadtring, wo Techniker Emre Degirmensi eine der neuen Messstellen installiert.Vergrößern des Bildes
Drei Männer stehen an einer Ampel in Hagen: Markus Falkenroth (links) und der technische Beigeordnete Henning Keune am Hagener Innenstadtring, wo Techniker Emre Degirmensi eine der neuen Messstellen installiert. (Quelle: Jan Eckhoff)

Einmal an einem Werktag über den Hagener Innenstadtring fahren, ohne weite Teile des Weges im Stau zu stecken: Diesen Wunsch würden viele Menschen, die die Volmestadt täglich durchqueren müssen, wohl als unerfüllbare Utopie abtun. Doch eine neue Technik könnte das bald ermöglichen.

Vor dem Hintergrund einer drohenden Klage durch die Deutsche Umwelthilfe hat das feinstaubbelastete Hagen Maßnahmen eingeleitet, um den Verkehrsfluss auf den wichtigen innerstädtischen Routen besser zu leiten. Darunter sind auch intelligente Ampeln.

Henning Keune, technischer Beigeordneter und damit unter anderem oberster Stadtplaner in Hagen, und Markus Falkenroth, als Fachleiter beim städtischen Wirtschaftsbetrieb WBH für die Verkehrstechnik in Hagen verantwortlich, stellten am Mittwoch eine neue Technik zur Messung des Verkehrs und Optimierung der Ampelschaltungen vor.

An 20 Messpunkten rund um die Hagener Innenstadt werden derzeit sogenannte Scanner installiert. Die kleinen, unscheinbaren Boxen sind in der Lage, Bluetooth-Signale aus vorbeifahrenden Fahrzeugen zu erfassen und so sekundengenau zu erkennen, wo ein Fahrzeug auf den Innenstadtring auffährt, wo es ihn verlässt und welche Zeit dafür benötigt wurde.

Kombination aus zwei Techniken

Zwar sind schon an etlichen Stellen seit Jahren Kontaktschleifen in die Straßen eingebaut, die die Anzahl der Fahrzeuge an bestimmten Punkten erkennen. Doch erst mit der Kombination beider Techniken lassen sich der exakte Verkehrsfluss und seine Veränderung über den Tag erkennen.

Bis zum Ende des Jahres sollen so zunächst Daten gesammelt und neue, bessere Modelle für die Schaltung der Ampeln entwickelt werden. Künftig wird das System jedoch noch erweitert, um die Ampelschaltungen unmittelbar an die Verkehrssituation anzupassen. So soll auch dafür gesorgt werden, dass es in der besonders feinstaubbelasteten Finanzamtsschlucht möglichst zu keinen größeren Staus kommt.

Stadt sieht kein Problem mit Datenschutz

Und auch an die kommenden Extremsituationen im Innenstadtverkehr, die durch die diversen anstehenden Brückenbauarbeiten zu erwarten sind, soll das System anpassbar sein. Ebenso wurde bereits eine Messstelle an der kurz vor der Eröffnung stehenden Bahnhofshinterfahrung installiert.


Probleme mit dem Datenschutz fürchtet die Stadt Hagen nicht. Die gewonnenen Daten, das betont Markus Falkenroth besonders, werden durch mehrfache Verschlüsselung und andere Verfahren anonymisiert und lassen keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zu.

Auch werden die Daten nicht an Dienstleister übermittelt, sondern ausschließlich bei der Stadt Hagen verarbeitet. Sorgen vor einer wildgewordenen Software seien ebenso unbegründet, so Henning Keune. Diese könne keine umfassenden eigenständigen Entscheidungen treffen, sondern würde immer in strikt vorgegebenen Modellen arbeiten.

Andere Städte haben ähnliche Technik

Wirkliche Erfahrungen mit der Technik gibt es indes noch nicht. Das 140.000 Euro teure System, dessen Kosten zur Hälfte aus Bundesmitteln und zur anderen Hälfte von der Stadt Hagen getragen werden, kommt bislang nur in Essen und Limburg zum Einsatz – allerdings in deutlich geringerem Umfang.

In Wuppertal wird derzeit eine ähnliche Lösung installiert, die jedoch technisch kaum vergleichbar sei. "Wir sind ein Vorreiter, auch in der Größenordnung", so Markus Falkenroth. Die beiden städtischen Mitarbeiter sind überzeugt, dass das Projekt dennoch erfolgreich wird: "Die Flüssigkeit des Verkehrs wird optimiert, es wird weniger Wartezeiten geben", so Henning Keune.

Verwendete Quellen
  • Pressetermin vor Ort
  • Gespräch mit Henning Keune
  • Gespräch mit Markus Falkenroth
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