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Sylt: Ältestes Haus "Rantum Inge" wird vor Verfall gerettet


Nach zehn Jahren Leerstand: So soll es mit "Rantum Inge" auf Sylt weitergehen

  • Beatrice von Braunschweig
Von Beatrice von Braunschweig

07.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Der alte Bauernhof "Rantum Inge" in Rantum auf Sylt soll saniert werden.Vergrößern des Bildes
Der alte Bauernhof "Rantum Inge" in Rantum auf Sylt soll saniert werden. (Quelle: Georg Supanz)

Lange Zeit war unklar, was mit dem alten Bauernhof "Rantum Inge" passiert. Jetzt gibt es gute Nachrichten für die Gemeinde Rantum: Die neuen Eigentümer wollen sanieren.

Das geschichtsträchtige Haus "Rantum Inge" auf Sylt hat den Eigentümer gewechselt. Die neuen Besitzer wollen den alten Bauernhof wiederherrichten. In der Gemeinde herrscht Erleichterung darüber, dass Rantums ältestem Haus neues Leben eingehaucht wird – eine gewisse Skepsis der Bewohner bleibt jedoch bestehen.

Noch steht der alte Bauernhof in Rantum auf Sylt mit Blick auf den Deich und die Salzwiesen verlassen da. 1964 wurde er auf seinen Grundmauern neu aufgebaut und diente zeitweise als Pension. Die vergangenen zehn Jahre jedoch wurden die Gebäude sich selbst überlassen.

Sylt: Die Käufergemeinschaft will "Rantum Inge" erhalten

Nach dem Tod der ehemaligen Eigentümerin Anneliese Mahler-Nissen 2013 gingen die Liegenschaften in eine Erbengemeinschaft über, die den Immobilienmakler Sascha Semic mit dem Verkauf beauftragte. Zwei Jahre dauerte es, den passenden Interessenten zu finden. "Die Käufer sind nicht von der Insel und wollen im Hintergrund bleiben", teilt Semic am Telefon mit. Es handele sich um eine Gemeinschaft aus Privatpersonen. Mehr könne er nicht sagen.

Dass "Rantum Inge" seit 2021 unter Denkmalschutz steht, habe für die Käufergemeinschaft keine wesentliche Rolle gespielt: "Prinzipiell ist ein Denkmal immer Fluch und Segen zugleich", erklärt Semic, "aber der Abriss war von Anfang an keine Option – auch ohne Denkmalschutz. Die Käufer wollen es so erhalten."

Das bestätigt der Generalunternehmer Thomas Detlefsen von der ArKoVer GmbH, der aktuell die Bestandsaufnahme durchführt. "Von 1818 ist kaum noch etwas vorhanden, da das Gebäude 1964 neu aufgebaut wurde. Dafür ist es noch relativ gut erhalten", sagte er t-online. Wenn die amtlichen Genehmigungen pünktlich vorliegen, will Detlefsen im kommenden Jahr mit der Sanierung beginnen: "Je nach Überraschungen sind wir nach eineinhalb Jahren fertig." Kostenpunkt: zwischen fünf und sechs Millionen Euro.

Sylt: Wird "Rantum Inge" zum Hotel?

Welche Pläne die Käufergemeinschaft genau mit "Rantum Inge" verfolgt, ist öffentlich noch nicht bekannt. Fest steht, dass der Bebauungsplan die Liegenschaft als "Sondergebiet Hotel" deklariert. Dadurch ist eine private Nutzung ausgeschlossen. Das bestätigen sowohl der Immobilienmakler Semic als auch der Ortsbeiratsvorstand Frank Zahl (CDU). Bauunternehmer Detlefsen hält sich diesbezüglich bedeckt: "Ein erster Vorentwurf wird gerade mit den Ämtern diskutiert."

Als Detlefsen und ein Bauherr das Grundstück abgingen, wurden sie von den Sylter Bewohnern auf das Bauvorhaben angesprochen: "Ich war überrascht über die Wucht der Skepsis", erzählt Detlefsen.

Sylter Bürger sind erleichtert, aber skeptisch

Die Sylter Einwohner mögen sich an den "Alten Gasthof" in List erinnert haben: Erst kürzlich wurde das historische Gebäude plötzlich abgerissen. Im Januar versammelten sich 500 Einwohner vor Ort, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Hier lesen Sie mehr davon.

"Schon der Zollstock hat gereicht, um Reaktionen hervorzurufen", sagt Detlefsen. Anders als in anderen Medien berichtet, beschlossen die Bauherrn selbst, ein Schild aufzustellen. Damit wollten sie die Öffentlichkeit über die Sanierung informieren. Laut Detlefsen sei das Thema heikel: "Wir wollen die große Brisanz herausnehmen. Das Schild steht da nicht zum Spaß."

Bürgervorsteher und Bürgernetzwerk unterstützen die Sanierung

Das Bürgernetzwerk "Merret reicht's" reagiert positiv: "Wir freuen uns natürlich über die Erklärung der neuen Eigentümer, das Anwesen in seiner schützenswerten Form unter Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz erhalten zu wollen", heißt es von einer Sprecherin, "und hoffen auf eine Umsetzung und Nutzung, die dem Ort Rantum und seinen Einwohnern und Gästen in Zukunft eine Bereicherung in der sozialen Infrastruktur ist."

Der Ortsbeiratsvorsitzende und Bürgervorsteher von Rantum, Frank Zahl (CDU), sagt zur geplanten Sanierung: "Es freut mich ungemein, weil es eines der ältesten Gebäude der Insel ist. Der Leerstand war schon erschreckend, wenn man das mit betrachtet. Eigentum verpflichtet schließlich", sagte er t-online. Er hoffe, dass "Rantum Inge" wieder wie früher hergerichtet werde.

Wenn das Bauvorhaben nach Plan verläuft, könnte die Sanierung von "Rantum Inge" im Jahr 2025 abgeschlossen sein.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Sascha Semic, Immobilienmakler
  • Telefonat mit Frank Zahl (CDU), Bürgervorsteher Rantum
  • Telefonat mit Thomas Detlefsen, ArKoVer GmbH
  • E-Mail-Austausch mit dem Bürgernetzwerk "Merret reicht's"
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