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Hamburg: Dritte tote Riesenschildkröte gefunden – illegaler Tierhandel?


Polizei ermittelt
Dritte tote Riesenschildkröte gefunden – Serientäter am Werk?

  • Markus Krause, Regio-Redakteur für Hamburg.
Von Markus Krause

07.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Tierschützer Stefan Klippstein mit dem Schildkröten-Kadaver: Das Tier wurde in einem Müllsack entsorgt.Vergrößern des Bildes
Tierschützer Stefan Klippstein mit dem Schildkröten-Kadaver: Das Tier wurde in einem Müllsack entsorgt. (Quelle: Stefan Klippstein)

In den letzten Wochen sind mehrere tote Riesenschildkröten gefunden worden. Ein Tierschützer ist entsetzt – und setzt eine hohe Belohnung für Hinweise aus.

Nach dem Fund einer toten Spornschildkröte in Hamburg ermittelt die Polizei gegen einen unbekannten Täter, der gegen das Tierschutzgesetz und die Artenschutzbestimmungen verstoßen hat. Der Kadaver des Tieres wurde am vergangenen Samstag im Grothwisch im Hamburger Stadtteil Schnelsen gefunden, sagte ein Polizeisprecher auf t-online-Anfrage. Der Tierschützer Stefan Klippstein ist entsetzt.

Klippstein war am Samstag als Erstes am Tatort. Er habe einen Hinweis von Passanten erhalten und sei diesem vor Ort nachgegangen, sagt der Tierschützer zu t-online. Der unbekannte Täter entsorgte den Panzer der Schildkröte in einem schwarzen Sack am Wegesrand. Laut Klippstein wies das Tier schwere Verletzungen auf. Der Tierschützer verständigte die Polizei, die den Kadaver sicherstellten und anschließend entsorgten, wie der Sprecher weiter sagte.

Überforderter Schildkrötenhalter oder illegaler Tierhändler?

Es ist nicht der erste Fund dieser Art. In den vergangenen Wochen hat es im Hamburger Umland weitere tote Schildkröten gegeben. In der Ellerbeker Feldmark im Kreis Pinneberg entdeckten Passanten erst eine knapp 20 Kilogramm schwere Schildkröte, die offenbar erfroren war, wenige Tage später wurde dort ein weiteres Exemplar gefunden. In beiden Fällen wurde Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Bereits im Juli dieses Jahres wurden zudem mehrere Schildkröten im nahegelegenen Bönningstedt in Müllsäcken entsorgt.

Der Tierschützer vermutet, dass es sich bei dem Täter um einen überforderten Tierhalter handelt, der sich die Haltung der Schildkröten nicht mehr leisten kann oder will. "Schnell sind die Halter mit den Tieren überfordert und setzen diese dann aus", so Klippstein zu t-online. Er fordert schon lange ein Verbot des Handels und der Haltung exotischer Tiere in Deutschland. Möglich sei aber auch, dass es sich um einen illegalen Tierhändler handelt, der die Tiere nicht angemeldet hat.

Tierschützer setzt hohe Belohnung für Hinweise aus

Die Spornschildkröte gehört zu den größten Landschildkröten der Welt und steht unter strengem Artenschutz. Sie kann bis zu 100 Kilogramm schwer werden und bevorzugt trockene und heiße Gegenden. Die Haltung der Tiere erfordert viel Platz, Fachwissen und hohe Stromkosten für die Beheizung des Terrariums. Die Tiere bevorzugen Temperaturen um die 40 Grad, da sie ursprünglich aus Nordafrika kommen. Im Internet werden sie jedoch bereits für wenige hundert Euro angeboten und oft von unerfahrenen Haltern gekauft.

Klippstein bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach dem Täter. Er hat eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ermittlung und rechtskräftigen Verurteilung des Täters führen. Hinweisgeber sollen sich bei der Hamburger Polizei melden.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Pressestelle der Polizei Hamburg
  • Gespräch mit Tierschützer Stefan Klippstein
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