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Hannover: Neues Schuljahr in Niedersachsen startet – zu wenig Lehrer


Niedersachsens Schulen starten
Noch mehr Schüler, zu wenig Lehrer: Sorgen um Unterrichtsversorgung

Von dpa, pas

Aktualisiert am 25.08.2022Lesedauer: 3 Min.
"1. Schultag", steht auf einer Tafel (Symbolbild): In Niedersachsen starten die Schulen wieder – vor allem an den Grundschulen fehlen Lehrkräfte.Vergrößern des Bildes"1. Schultag", steht auf einer Tafel (Symbolbild): In Niedersachsen starten die Schulen wieder – vor allem an den Grundschulen fehlen Lehrkräfte. (Quelle: Malte Ossowski / SVEN SIMON/imago images)
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In Niedersachsen ist nach dem Ende der Sommerferien der Schulunterricht wieder gestartet. Doch der Landeselternrat blickt besorgt auf das neue Schuljahr.

Rund 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen sind am Donnerstag ins neue Schuljahr gestartet. Etwa 875.000 Schüler gehen in dem Bundesland auf allgemeinbildende Schulen und rund 250.000 auf Berufsschulen. Besonders deutlich, nämlich um rund 20.000, ist die Schülerzahl demnach an den Grundschulen gestiegen: 84.000 Schülerinnen und Schüler werden eingeschult, etwa 6000 mehr als noch im Vorjahr. Reicht die Versorgung mit Lehrern?

1.620 neue Lehrkräfte nehmen im neuen Schuljahr ihren Dienst an allgemeinbildenden Schulen auf – 120 davon sind Quereinsteiger. Mit sieben Prozent ist deren Anteil im Vergleich zum vergangenen Schuljahr demnach um zwei Prozentpunkte gestiegen.

Der Landeselternrat blickt wegen fehlender Lehrkräfte mit Sorge auf das neue Schuljahr. "Ich befürchte massive Unterrichtsausfälle", sagte die Vorsitzende des Gremiums, Kathrin Langel, am Mittwoch der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Schon im vergangenen Schuljahr hätten Schulklassen tageweise nach Hause geschickt werden müssen, weil schlichtweg Lehrkräfte fehlten.

Kultusminister in der Kritik

Wegen des Lehrkräftemangels steht Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne schon länger in der Kritik. Bereits im vergangenen Schuljahr lag die sogenannte Unterrichtsversorgung im Land bei 97,4 Prozent, der Wert war so niedrig wie zuletzt vor 19 Jahren.

Die sogenannte Unterrichtsversorgung an Niedersachsens Schulen soll nach Einschätzung des Ministers in diesem Schuljahr wieder etwas besser sein als im Vorjahr. Diese Statistik gibt wieder, ob für die errechnete Zahl an Unterrichtsstunden auch genügend Lehrerinnen und Lehrer vorhanden sind. In diesem Schuljahr soll der Wert bei 98,5 Prozent liegen, wie Tonne am Mittwoch in Hannover sagte. Das wären 1,1 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Schuljahr, als die Versorgung auf den niedrigsten Wert seit 2002 gesunken war.

Wo fehlen die Lehrkräfte?

Mit Blick auf die neue Prognose sagte Tonne: "Niemals zuvor war es so schwierig, das zu prognostizieren, weil wir in diesem Jahr ganz besonders viele Variablen haben. Vor allem wissen wir nicht, wie viele ukrainische Kinder tatsächlich an den Schulen sein werden."

Die Statistik erfasst nicht, ob wegen Krankheitsfällen Unterricht ausfällt. Werte von über 100 Prozent ergeben sich, wenn über das Pflichtangebot hinaus Lehrer für weitere Angebote oder etwa Vertretungsstunden zur Verfügung stehen.

Insgesamt waren den Angaben zufolge rund 2100 Stellen ausgeschrieben. Auch nach Beginn des Schuljahres sind weitere Einstellungen möglich. Tonne hofft daher, dass die Lücke noch kleiner wird. Lehrer würden verstärkt im ländlichen Raum fehlen, zudem in einigen Schulformen wie Hauptschulen.

FDP-Politiker: "Auch in diesem Schuljahr massive Unterrichtsausfälle"

Der Kultusminister hatte im Juni ein Maßnahmenpaket vorgestellt, mit dem das Land mehr Lehrer anwerben will. Dazu zählen finanzielle Prämien sowie die erleichterte Einstellung von Quereinsteigern, Studierenden und Pensionären.

FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling sagte: "Der Mangel an Lehrkräften wird auch in diesem Schuljahr zu massiven Unterrichtsausfällen führen." Der Kultusminister habe es versäumt, sich rechtzeitig um Lehrkräfte zu bemühen.

Die Bildungsgewerkschaft GEW hatte zuletzt ein parteiübergreifendes Bekenntnis zu einer nachhaltigeren Bildungspolitik gefordert. Konkret solle das Land einen Nachtragshaushalt von einer Milliarde Euro beschließen und diese Investitionen in den kommenden Jahren fortsetzen.

Welche Corona-Maßnahmen gelten an Niedersachsens Schulen?

Im Vergleich zum Start des vergangenen Schuljahres sind die Corona-Maßnahmen weniger streng. Eine Maskenpflicht ist nicht mehr vorgesehen, auch eine Testpflicht soll es nicht geben.

An den ersten fünf Schultagen können sich Schüler zu Hause testen, bevor sie sich auf den Weg in die Schule machen. Das Angebot ist freiwillig, es besteht keine Testpflicht. Das Land empfiehlt, diese Möglichkeit zu nutzen.

Verwendete Quellen
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