"Taskforce Energiewende": Niedersachsen startet Windkraft-Turbo

Um die Energiewende in Niedersachsen zu erreichen, rücken Wirtschafts-, Energie- und Agrarministerium künftig eng zusammen.

Die Niedersächsische Landesregierung hat am Dienstag die "Taskforce Energiewende" gestartet. Unter Federführung des Umwelt- und Energieministeriums und in enger Beteiligung des Wirtschafts- und des Agrarministeriums soll die Taskforce Genehmigungsverfahren für den Ausbau von Erneuerbaren Energien und Energieleitungen beschleunigen, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Dadurch sollen die Ausbauziele für "Windenergie, Photovoltaik (PV), Bioenergie, Stromübertragungsnetze, Offshore-Anbindungsleitungen und für die Wasserstoffinfrastruktur" noch rechtzeitig erreicht werden.

"Mit der Taskforce zünden wir jetzt den Turbo für die Energiewende“, sagt Energieminister Christian Meyer (Grüne) per Mitteilung. Um die Klimaziele des Landes zu erreichen, würde somit ein ambitionierter Ausbau der Erneuerbaren Energien angesteuert werden. Gemeint wäre damit die Nutzung der Energie von Sonne, Wind, Biogas, Geothermie, grünem und regulärem Wasserstoff. Damit wolle man endgültig weg von fossiler Energie. Die Landesregierung wolle so die Grundlagen für die im Koalitionsvertrag beschlossene Absenkung der Treibhausgasemissionen legen. Das sind bis 2030 75 Prozent, um bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden.

Personal soll aufgestockt werden

In einem Instagram-Video sagt Meyer, man wolle bisherige Verfahren entrümpeln. "Nach Vorbild der LNG-Ausbaugeschwindigkeit wollen wir dafür sorgen, dass Wind- und Solaranlagen deutlich schneller stehen und ein Windrad nicht mehr fünf, sondern ein Jahr braucht."

Damit das klappt, plant das Energieministerium auch mehr Personal: Die Servicestelle "Erneuerbare Energien" soll erheblich aufgestockt werden. Sie soll Kommunen und Behörden zukünftig bei der Umsetzung zur Seite stehen und Genehmigungen beschleunigen – aber auch bisherige Hindernisse ausleuchten. Die Einrichtung der "Taskforce" war vergangene Woche im Landtag beschlossen worden. Geführt wird sie von Meyer (Grüne), Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und Miriam Staudte (Grüne, Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Paradebeispiel Wilhelmshaven

Laut Staudte würde die Energiewende vor allem im ländlichen Raum umgesetzt werden: "Hierzu brauchen wir eine zügige, aber fachlich fundierte Abwägung aus Sicht der Raumordnung, um Konflikten vorzubeugen", so die Grünen-Politikerin. Olaf Lies sagt: "Energiewende und Transformation sind Teamsport. Wir brauchen schneller mehr Windräder und PV-Anlagen." Als positives Projekt führt der Wirtschaftsminister den Bau des ersten deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven an.

Die Landesregierung will bis zum Jahr 2035 insgesamt 65 Gigawatt Photovoltaik und 30 Gigawatt Windenergie bereitstellen. Zudem wolle die Landesregierung den Ausbau der Offshore-Windenergie auf "letztendlich 70 Gigawatt in Nord- und Ostsee" unterstützen – Ein Großteil davon in Niedersachsen.