Üstra stoppt Bargeld-Ticketkauf an bestimmten Haltestellen in Hannover

Das Verkehrsunternehmen Üstra stellt in Hannover an einigen Fahrkartenautomaten die Möglichkeit ein, mit Bargeld zu bezahlen. Das hat einen ernsten Hintergrund.

Der Verkehrsanbieter Üstra will in Hannover an oberirdischen Haltestellen vorerst den Verkauf von Tickets gegen Bargeld beenden. Grund dafür sind zahlreiche Sprengungen von Fahrkartenautomaten in der Vergangenheit. Allein seit Anfang Dezember seien 20 Fahrkartenautomaten zerstört worden, der Schaden belaufe sich mittlerweile auf 800.000 Euro, teilten die Verkehrsbetriebe am Freitag mit.

Fahrgäste oder Menschen in der Nähe der Haltestellen seien bei den Sprengungen bisher nicht verletzt worden – das Risiko, dass Menschen verletzt werden könnten, wolle man aber nicht eingehen. An den oberirdischen Haltestellen sollen deshalb die Wechselgeldbestände und Einnahmen aller 218 betroffenen Automaten entnommen werden.

Unterirdische Fahrkartenautomaten nehmen Bargeld weiterhin an

Zuletzt waren den Angaben zufolge auch Fahrkartenautomaten von Sprengungen betroffen, die in der Nähe von Wohngebieten oder nachts stärker frequentierten Örtlichkeiten wie zum Beispiel am Schneiderberg stehen.

Mit der Maßnahme will die Üstra zudem ihr Eigentum schützen, damit den Fahrgästen auch künftig genügend Fahrkartenautomaten zur Verfügung stehen.

Per Kredit- oder EC-Karte könnten Tickets an den oberirdischen Haltestellen aber weiterhin bezahlt werden. In den unterirdischen Tunnelstationen ändere sich nichts, die Automaten dort nehmen weiterhin Bargeld an. Und auch im Kundenzentrum in der Karmarschstraße, an zahlreichen Verkaufsstellen und in Bussen ist das Bezahlen mit Münzen und Scheinen weiterhin möglich.