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ICE evakuiert: Rollstuhlfahrer bleiben zurück – Deutsche Bahn äußert sich


Strecke Berlin-Hannover
ICE evakuiert: Rollstuhlfahrer müssen bleiben

Von t-online, pb

Aktualisiert am 25.07.2023Lesedauer: 2 Min.
SPD-Mann Constantin Grosch mit Mitreisenden: Sie mussten in dem geräumten Schnellzug ausharren.Vergrößern des BildesSPD-Mann Constantin Grosch mit Mitreisenden: Sie mussten in dem geräumten Schnellzug ausharren. (Quelle: Constantin Grosch)
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Wieder Bahn-Chaos auf der Strecke zwischen Berlin und Hannover: Alle Passagiere müssen aus dem Zug. Eigentlich. Ein SPD-Politiker, der einen Rollstuhl nutzt, steckt fest.

Ein Schnellzug auf der Strecke zwischen Berlin und Hannover ist am Sonntagnachmittag geräumt worden. Am Bahnhof Nennhausen im Havelland stiegen die Fahrgäste in einen anderen Zug um, weil der ursprüngliche ICE wegen eines technischen Defekts zunächst nicht weiterfahren konnte.

Alle Passagiere fuhren mit dem Ersatzzug weiter – bis auf die Fahrgäste mit Behinderung, sie mussten in dem defekten ICE bleiben. Das berichtet der niedersächsische Landtagsabgeordnete Constantin Grosch (SPD) am Sonntag auf Twitter. Grosch, der selbst einen Rollstuhl nutzt, gab an, dass es den Bahn-Mitarbeitern nicht gelungen sei, ihn und eine weitere Rollstuhlfahrerin samt Begleitung in den Ersatzzug bringen.

Grosch fasste den Vorfall so zusammen: "Auf dem gegenüberliegenden Gleis nimmt ein anderer ICE alle Fahrgäste auf. Alle, außer die Behinderten." Dazu teilte er ein Foto von sich und den beiden anderen Fahrgästen.

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Bahnpersonal teils überfordert

Denn in dem kleinen Bahnhof im Havelland fehlte offenbar ein Hublift, der üblicherweise eingesetzt wird, um Rollstuhlfahrern aus dem Zug zu helfen. Die Lage an Bord des geräumten Zugs sei für die drei zurückgelassenen Gäste zwischenzeitlich schwierig gewesen, so Grosch: "Es wurde uns kein Wasser und nichts angeboten. Wann der Zug abgeschleppt wird, wissen wir nicht."

Schließlich fuhr der Zug mit den drei Passagieren dann doch weiter bis nach Stendal, wo es dem Bahnpersonal am Gleis zunächst aber nicht gelungen sei, den Hublift zu bedienen. Grosch berichtete, er habe den Bahnmitarbeitern selbst erklären müssen, wie der Lift zu bedienen sei.

Sein Fazit des Tages: "Die Zugbegleiter waren, nach den ersten 10 Minuten Hyper-Stress, sehr freundlich und haben dann relativ bald verstanden, dass ich Vielfahrer bin und meine Ratschläge angenommen. Coole Typen. Das Personal am Bahnhof Stendal hingegen ist eine Katastrophe."

Eine Bahnsprecherin teilte t-online am Montag mit: "Für die entstandene Situation der mitreisenden Fahrgäste mit Rollstuhl möchten wir uns in aller Form entschuldigen." Man nehme den "besonderen Einzelfall" zum Anlass, um die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung noch mal aufzuarbeiten.

Laut dem Portal "Zugfinder.net" war der ICE auf der Strecke zwischen Berlin und Hannover bereits am Samstag wegen technischer Probleme ausgefallen. Grosch erreichte die niedersächsische Landeshauptstadt nach eigenen Angaben schließlich mit zwei Stunden Verspätung.

Grosch ist seit November 2022 für die SPD im Landtag von Niedersachsen, er ist zudem Vorstandsmitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Muskelerkrankte und Mitbegründer von AbilityWatch, einem Verein, der sich für die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung einsetzt.

Verwendete Quellen
  • Twitter-Beiträge von Constantin Grosch
  • zufinder.net: Verspätungsdaten und Pünktlichkeit von Zug ICE 1050
  • landtag-niedersachsen.de: Constantin Grosch
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