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Welthundetag: Diese Dauerbewohner im Tierheim Hannover suchen ein Zuhause


Bissig, krank oder inkontinent
Das sind die Dauerbewohner im Tierheim Hannover

Von t-online, cch

Aktualisiert am 10.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Rico: Der freundliche Hund ist seit über einem Jahr im Tierheim.Vergrößern des BildesRico lebt im Tierheim: Der freundliche Hund hat bisher kein neues Zuhause gefunden. (Quelle: cch/t-online)
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Sie sind niedlich, haben aber auch so ihre Eigenarten: Diese vier Hunde aus dem Tierheim Hannover will niemand adoptieren.

Im Tierheim Hannover in Langenhagen warten viele Tiere darauf, einen neuen Besitzer zu finden. Manche von ihnen haben ein schlimmes Schicksal, sie wurden ausgesetzt oder abgegeben, als es kompliziert wurde. Insgesamt sind derzeit 65 Hunde im Tierheim. Diese vier sind besonders schwierig zu vermitteln – dabei hätten sie ein neues Zuhause mehr als verdient:

Emily (Staffordshire-Terrier-Mix)

Emily ist seit Februar 2022 im Tierheim. Der Staffordshire-Terrier-Mischling hatte bei seinen Vorbesitzern mehrmals andere Hunde gebissen. Daraufhin wurde das Tier als gefährlich eingestuft – und die Halter bekamen Auflagen. Da sie sich nicht an diese hielten, zog das Veterinäramt Emily ein. Seitdem ist sie im Tierheim.

Sie sei eine Menschen gegenüber aufgeschlossene Hündin, sagt eine Tierpflegerin. Manchmal reagiere sie sehr überschwänglich; wer sie anspricht, müsse damit rechnen, dass er angesprungen wird. "Sie kann ihre Freude nicht zügeln", so die Tierexpertin.

Trotz der Aufgeschlossenheit ist es schwierig, für Emily ein geeignetes Zuhause zu finden. Kinder im Haushalt wären beispielsweise schlecht, da die Hündin sie einfach umrennen würde. Die meisten Menschen seien jedoch wohl von den Folgen abgeschreckt, die Emilys Einstufung als gefährliche Hündin mit sich bringt: Emily muss einen Maulkorb tragen, zudem werden für sie höhere Steuern fällig als für andere Hunde.

Eddie (Bordercollie)

Eddie ist bereits dreimal vermittelt worden – und dreimal wurde er zurück ins Tierheim gebracht. Jedes Mal hatte der vier Jahre alte Bordercollie seine Bezugsperson gebissen. Denn Eddie schnappt zu, wenn er sich bedrängt fühlt, berichtet eine Tierpflegerin.

Eddie sei sehr skeptisch gegenüber Fremden. "Aber wenn er einen erst einmal kennt, ist er zauberhaft", schwärmt sie. Dann kommt sein Charme zum Vorschein. Eddie sollte nicht zu locker geführt werden, seine neuen Halter müssten in der Lage sein, ihm Paroli zu bieten. Klare Regeln und Strukturen tun dem Tier gut. Mit anderen Hunden ist Eddie verträglich; Kinder sollten in seinem neuen Zuhause nicht vorhanden sein.

Boris (Kaukase)

Gerade einmal ein halbes Jahr war Boris alt, als er ins Tierheim kam. Der Herdenschutzhund war ausgesetzt worden, im Juni 2021 wurde er gefunden. Seitdem wartet er auf einen neuen Halter – aber den zu finden, ist gar nicht leicht. Denn Boris braucht jemanden, der sich mit Herdenschutzhunden auskennt. Die Tiere werden eigentlich dazu gezüchtet, um eine ihnen anvertraute Herde zu sichern.

Fremde Menschen lässt Boris dementsprechend nicht an sich heran und auch nicht in sein Territorium. "Für das normale Familienumfeld ist er nicht gemacht", sagt eine Tierpflegerin. Gleichzeitig brauche er aber Anschluss; ausschließlich als Wachhund für ein Gelände möchte Boris nicht leben. Herdenschutzhunde wie er benötigen viel Freiraum und bestenfalls auch eine Aufgabe. In einer Wohnung kann der 50 Kilogramm schwere Hund nicht gehalten werden, ein Haus mit einem hoch eingezäunten Garten wäre ideal.

Rico (American-Staffordshire-English-Bulldog-Mix)

Rico beschreiben die Tierheimmitarbeiter als "eine Seele von einem Hund". Trotzdem möchte ihn keiner haben. Das Tier hat schon so einiges hinter sich: Der heute neunjährige Rüde wurde 2022 ins Tierheim gebracht, nachdem sich seine Vorbesitzer getrennt hatten. Damals war bereits klar, dass Rico wegen eines Dammbruchs operiert werden muss. Seit der OP ist er leider etwas inkontinent. Er verliere ab und zu ein paar Tropfen, so eine Tierpflegerin. An das Tragen einer Hundewindel ist er aber gewöhnt. Zudem ist Rico allergisch, aber er bekommt Medikamente dagegen.

"Rico braucht jemanden, der ihn so mag, wie er ist", sagt Tierheimleiterin Doris Peterek. "Das ist er wert; er braucht ein schönes Zuhause." Denn er sei ein lieber Hund – er ist freundlich, gut erzogen, läuft super bei Fuß und ist unterwürfig. Dadurch ist er selbst für Hundeanfänger geeignet. Mit Kindern kommt Rico super klar, ebenfalls mit Hündinnen. Bei Rüden entscheidet die Sympathie. Katzen mag er hingegen generell nicht.

Einmal war Rico bereits vermittelt. Aber schon nach wenigen Stunden brachten ihn die kurzzeitigen Besitzer zurück, weil es mit ihren anderen Hunden nicht geklappt haben soll. Langsam sei es an der Zeit, "für diesen echt tollen Hund ein Zuhause zu finden", so Peterek.

Verwendete Quellen
  • Besuch im Tierheim Hannover
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