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Hannover: Behörde beschlagnahmt über 100 verwahrloste Kaninchen und Hühner


"Opfer der Menschheit"
Völlig verwahrlost: Veterinäramt beschlagnahmt über 100 Haustiere

Von t-online, cch

15.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Beschlagnahmtes Kaninchen: Die Tiere hatten an manchen Körperstellen kaum noch Fell.Vergrößern des BildesBeschlagnahmtes Kaninchen: Die Tiere hatten an manchen Körperstellen kaum noch Fell. (Quelle: Screenshot/Tierheim Burgdorf)
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Dunkle Kisten statt Käfige, Kälte, kaum Futter – auf einem Anwesen lebten über 100 Tiere in schlimmen Zuständen. Nun hat das Amt eingegriffen.

"Willkommen in der Hölle" – mit diesen Worten beginnt ein Video, das das Tierheim Burgdorf vergangenen Woche auf Facebook geteilt hat. Darin zu sehen sind Kaninchen und Hühner, die auf einem nicht näher benannten Gelände in Sehnde (Region Hannover) untergebracht waren. Die Tiere sitzen zum Teil in Holzkisten draußen in der Kälte, Zentimeter hoher Schnee bedeckt ihre Unterbringung.

Im benachbarten Gebäude sieht es auch nicht besser aus: In einem Kleintierkäfig steht bräunliches Wasser bis zu den Käfigstangen. Daneben ein verdreckter Eimer, an den Wänden dunkle Flecken. In einem Käfig sitzt ein Tier zwischen dicken Spinnweben. Einige Kaninchen sind abgemagert, sie haben kaum noch Fell am Kopf, dafür viele rote Stellen am Körper und entzündete Ohren. Die Krallen der Hühner sind abgebrochen.

Hinweis aus der Bevölkerung alarmiert Behörde

Mitarbeiter des Veterinäramts beschlagnahmten die 70 Kaninchen und 40 Hühner am 4. Dezember, wie die Region Hannover auf Anfrage bestätigte. Ein Hinweis aus der Bevölkerung hatte die Veterinäre auf die alles andere als artgerechte Haltung aufmerksam gemacht. Die Tiere waren teilweise in dunklen Kisten untergebracht, teilte eine Sprecherin der Region Hannover mit. "Insgesamt wirkte die Unterbringung der Tiere verwahrlost." Bei der Kontrolle vor Ort seien auch sechs tote Kaninchen und drei tote Hühner entdeckt worden.

Das Tierheim Burgdorf kümmerte sich um die beschlagnahmten Tiere. "Wie wir das ganze geschafft haben?! Keine Ahnung!", steht in einem Facebook-Post. Denn seit der Aufnahme der vielen Tiere herrsche Chaos. Die Mitarbeiter würden sich völlig erschöpft zur Arbeit schleppen – "für unsere Tiere, die Schützlinge, die uns brauchen".

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Eigentlich hat das Tierheim gerade einmal für zehn Kaninchen Platz, berichtete eine Mitarbeiterin im Gespräch mit t-online. "Und für Hühner sind wir gar nicht ausgelegt. Wir waren völlig aufgeschmissen." Auch zwei Katzen und einige Meerschweinchen seien unter den Tieren gewesen. "Die sind alle aufgrund menschlichen Versagens hier gelandet", beklagte sie. Durch ein gutes Netzwerk konnte ein Teil der Tiere mittlerweile in den Tierheimen Hannover, Barsinghausen, Minden und Paderborn sowie bei dem Verein "Rettet das Huhn" untergebracht werden.

In dem Facebook-Post nennt das Tierheim Burgdorf die beschlagnahmten Tiere "Opfer der Menschheit" und "Lebewesen, die man aufs Übelste vernachlässigt und somit auch gequält hat".

Der Fachbereich Verbraucherschutz und Veterinärwesen der Region sieht das offenbar ähnlich. Er hat dem Besitzer ein sofortiges Tierhaltungsverbot ausgesprochen. Außerdem ist eine Strafanzeige gegen ihn in Bearbeitung, so die Regionssprecherin.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit dem Tierheim Burgdorf
  • Anfrage an die Region Hannover
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