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VW-Tower in Hannover: Stadt prüft Denkmalwert von Telemoritz


Kann er gerettet werden?
Stadt prüft Denkmalwert von Telemoritz

Von t-online, cch

15.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Turm „Telemoritz“ in HannoverVergrößern des BildesDer alte Fernsehturm steht an der Raschplatzhochstraße: Der im Jahr 1959 gebaute und 141 Meter hohe Turm ist seit dem Jahr 2000 im Besitz von Volkswagen Nutzfahrzeuge. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa)
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Dem VW-Tower am Raschplatz droht der Abriss. Der Eigentümer will ihn zurückbauen lassen. Doch die Stadt stemmt sich gegen diese Planung.

Manchen Hannoveranern dient er als Orientierungspunkt, für andere ist er gar ein Wahrzeichen der Stadt: Doch der Alte Fernsehturm in Hannover könnte bald der Vergangenheit angehören. Eigentümer VW Nutzfahrzeuge (VWN) gab bekannt, den Turm abreißen lassen zu wollen. In einer Pressekonferenz am Mittwoch erklärte das Unternehmen, dass die Standsicherheit laut einem Gutachten "grenzwertig" sei. Die notwendige und teure Sanierung könne und wolle VWN aber nicht übernehmen – auch weil fraglich sei, ob der Turm dadurch auf Dauer sicher ist.

Die Stadt Hannover kämpft derweil für den Erhalt des Gebäudes. Es sei städtebaulich und bauhistorisch von hoher Bedeutung, hieß es aus dem Rathaus. "Der Turm ist ein wichtiger Identifikationsort für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt", sagte eine Stadtsprecherin zu t-online.

Stadt Hannover bittet um Aufschub

Aus diesen Gründen habe die Bauverwaltung der Landeshauptstadt VWN darum gebeten, die Entscheidung zum Abriss aufzuschieben. Sie plädiert dafür, Ideen und Nachnutzungsideen zu entwickeln. "Denkbar wäre als Teil eines umfassenderen Konzeptes – ähnlich wie in anderen Städten – zum Beispiel eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform mit angeschlossener Gastronomie", so die Stadtsprecherin.

Das nördliche Bahnhofsumfeld wird derzeit ohnehin umgeplant. Neue Nutzungsoptionen für den Tower könnte man in die Planungen einfließen lassen. Teil der Überlegungen müssten laut Stadtsprecherin aber auch die Fragen der Finanzierung und einer möglichen Trägerschaft sein – schließlich sei klar, dass sich VWN von dem Tower trennen möchte. "Wir sind aber bereit, das zu unterstützen, wenn jemand den Turm übernimmt", machte Josef Baumert auf einer Pressekonferenz klar. Er ist Markenvorstand für Produktion und Logistik bei Volkswagen Nutzfahrzeuge.

Die Stadt will die Planungen für den Raschplatz und das Bahnhofsgebiet vorantreiben. Dafür wolle man demnächst auch mit Anwohnern und Geschäftsleuten sprechen. Auch der Turm soll dabei Thema sein: Man müsse klären, ob er erhalten bleibe, wie er erhalten bleiben könne oder was stattdessen auf das Areal komme.

Wird der Telemoritz zum Denkmal?

Darüber hinaus prüfe die Verwaltung derzeit, ob der im Volksmund als Telemoritz bezeichnete Turm einen Denkmalschutz erhalten kann. Erkennt das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege einen solchen an, würde eine Sanierung finanziell unterstützt werden.

Die Bauverwaltung der Landeshauptstadt sehe durchaus einen Denkmalwert: Der Turm präge die hannoversche Stadtsilhouette – insbesondere im Zusammenwirken mit der Raschplatz-Hochstraße, dem Bredero-Hochhaus und weiteren großvolumigen Bauten auf dem Areal. "Das Bahnhofsumfeld wurde damals im amerikanischen Stil gebaut", sagte die Stadtsprecherin. "Das mag heute stadtplanerisch nicht mehr ganz auf der Höhe sein, es ist aber trotzdem schützenswert."

In anderen Städten gebe es ähnliche Tower, ebenfalls von Bauingenieur Fritz Leonhardt entworfen, die zum Teil unter Denkmalschutz stehen. Das gilt etwa für den SWR-Fernsehturm in Stuttgart, der sogar auf der Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe steht.

Der Telemoritz steht bisher nicht unter Denkmalschutz, da an ihm bauliche Veränderungen vorgenommen worden sind – es wurde etwa die VW-Werbung montiert und der ursprüngliche Zugang über eine Brücke verlegt. "Das kann man aber eventuell zurückbauen", so die Stadtsprecherin. Vor 25 Jahren hatte es schon einmal einen Vorstoß gegeben, den Turm zum Denkmal zu machen. Dieser sei allerdings abgelehnt worden.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einer Sprecherin der Stadt Hannover
  • Pressekonferenz von VW Nutzfahrzeuge am 14. Februar 2024
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