Hannover FDP fordert Taser für Polizei-Streifendienst
Taser sollten nach Ansicht der FDP-Landtagsfraktion zur Grundausstattung im niedersächsischen Polizei-Streifendienst gehören. "Der Einsatz selbst soll nur in Situationen erfolgen, in denen auch der Einsatz der Schusswaffe gerechtfertigt wäre", sagte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Marco Genthe, in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung. Der Einsatz der Schusswaffe müsse immer das letzte Mittel sein - derzeit gebe es jedoch in gefährlichen Situationen keine echte Alternative. Reizgas tauge zur Abwehr eines Messerangriffs aus nächster Nähe in der Regel nicht.
Ein Taser ist ein Gerät, mit dem Elektroschocks aus einer Distanz abgegeben werden, die zu schmerzhaften Muskelkontraktionen führen. Dadurch wird ein Mensch in der Regel handlungsunfähig. Die Waffen sind allerdings umstritten, da Taser beim Einsatz gegen Menschen mit Herzerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Problemen zu gesundheitlichen Folgen führen können.
Genthe betonte: "Berichte aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zeigen, dass alleine schon das Ziehen des Tasers und die Androhung des Einsatzes häufig zur Aufgabe des Gegenübers führt."
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern ist die Verwendung von Tasern in Niedersachsen seit 2013 bislang nur in Einsätzen des Spezialeinsatzkommandos (SEK) zugelassen. Zur Begründung der Beschränkung verwies das Innenministerium unter anderem auf den hohen Trainingsaufwand für das Gerät.