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Steigende Preise an der Zapfsäule: Mehr Kriminalität


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Steigende Preise an der Zapfsäule: Mehr Kriminalität

Von dpa
10.04.2022Lesedauer: 2 Min.
SpritpreiseVergrößern des BildesAuf einer Preistafel einer Tankstelle sind Spritpreise zu erkennen. (Quelle: Stefan Sauer/dpa/Bildarchiv/dpa-bilder)
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Die stark gestiegenen Preise für Benzin und Heizöl haben in Schleswig-Holstein bereits zu einem Anstieg der Kriminalität geführt. Seit einigen Wochen würden vermehrt Fälle von Tankbetrug und Kraftstoffdiebstahl registriert, sagte die Pressesprecherin des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein, Carola Jeschke. Wurden in der elften Kalenderwoche noch 49 Fälle von Tankbetrug und 22 Fälle von "Benzinklau" gemeldet, waren es eine Woche später bereits 58 Fälle von Tankbetrug und 33 Fälle von Kraftstoffdiebstahl. "Es gibt tatsächlich einen Anstieg dieser Delikte," sagte Jeschke.

Dabei werden die Diebe immer dreister. In Geesthacht im Kreis Herzogtum Lauenburg entwendeten Unbekannte nach Angaben der Landespolizei eine komplette mobile Dieseltankstation von einer Baustelle. In Schleswig stahlen Diebe rund 1300 Liter Diesel aus sechs Müllfahrzeugen. Der folgenschwerste Fall ereignete sich in Kaltenkirchen im Kreis Segeberg. Dort starb im März ein 33 Jahre alter Mann bei dem Versuch, auf dem Parkplatz eines Baumarktes aus dem angebohrten Tank eines Kleintransporters Kraftstoff abzuzapfen. Dabei wurde er von dem anfahrenden Fahrzeug mitgeschleift und tödlich verletzt.

Steigende Kraftstoffpreise und daraus resultierende Kriminalität bereiten auch der Speditionsbranche Sorgen. "Insgesamt sind wir aber vom Benzindiebstahl noch nicht so stark betroffen wie befürchtet", sagte der Geschäftsführer des Unternehmensverbands Logistik Schleswig-Holstein, Thomas Rackow. "Viele Speditionen haben ihre Firmengelände schon länger stark gesichert, einige haben auch zusätzliche Tanksicherungen in ihre Fahrzeuge eingebaut", sagte er.

Auch die Fälle von Tankbetrug haben nach Polizeiangaben zugenommen. Zwischen der neunten und der zwölften Kalenderwoche 2022 wurden im Land knapp 180 dieser Taten registriert. Im ganzen Jahr 2021 waren es laut polizeilicher Kriminalstatistik 958, im Jahr 2020 1114. "Oft nutzen Tankbetrüger für ihre Taten gestohlene Kennzeichen, um ihre Identität zu verschleiern", sagte Marcel Schmidt vom Landespolizeiamt Schleswig-Holstein.

So wie in Kayhude im Kreis Segeberg. Dort fuhren nach Polizeiangaben am ersten Sonntag im April zwei Männer in einem Auto mit Pinneberger Kennzeichen an einer Tankstelle vor, tankten für mehr als 130 Euro und fuhren davon, ohne zu bezahlen. Als die Polizei die Benzindiebe kurz darauf stoppte, befanden sich den Angaben zufolge wieder die eigentlich zugehörigen Hamburger Kennzeichenschilder am Fahrzeug.

Doch trotz gestohlener Kennzeichen und anderer Tricks - im Vergleich zu anderen Delikten sei die Aufklärungsquote beim Tankbetrug vergleichsweise hoch, sagte Jeschke. Im Jahr 2021 lag sie bei 33,6 Prozent, bei normalem Diebstahl lag sie bei 39,1 Prozent.

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