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Frankfurter Flughafen: Geister-Gate öffnet


Wie geplant fertig und doch zu früh
Geister-Gate am Frankfurter Flughafen

Von dpa
08.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Der neue Flugsteig G des Flughafens Frankfurt am Main ist so gut wie fertig.Vergrößern des BildesDer neue Flugsteig G des Flughafens Frankfurt am Main ist so gut wie fertig, wird aber in den nächsten Jahren nicht benutzt werden. (Quelle: Fraport AG/dpa)
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Schnell bauen und wie geplant fertig werden - davon kann der Berliner Flughafen nur träumen. In Frankfurt ist das mit dem Flugsteig G am neuen Terminal 3 geglückt, doch auch das bringt nun Probleme mit sich. Denn wegen der Corona-Flaute wird das Gate auf Jahre nicht benutzt werden.

Im nagelneuen Flugsteig G des Frankfurter Flughafens hat das große Testen begonnen. Die beauftragten Firmen überprüfen Automatiktüren, Laufbänder, Gepäckförderanlagen, Lüft- und Heizsysteme. "Baulich ist der Flugsteig fertig", sagt ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, der das Gebäude in wenigen Wochen übernehmen will.

Doch das erste Teilstück des neuen Frankfurter Terminals 3 kommt zur Unzeit. Passagiere werden das Gebäude noch auf Jahre nicht betreten, denn Gate G kommt rund vier Jahre zu früh. Schuld daran ist die Corona-Krise, die auch den größten deutschen Flughafen auf seinem Wachstumskurs heftig gebremst hat.

Niemand braucht derzeit eine zusätzliche Kapazität von rund fünf Millionen Passagieren, die das Gate bieten soll. Immerhin zählte man im vergangenen Jahr rund 45 Millionen Gäste weniger als im Rekordjahr 2019. Und die Fraport rechnet auch erst 2026 damit, dass wieder so viele Fluggäste kommen, wie vor der Pandemie.

Vier Milliarden Euro für Terminal 3

Das dritte Passagier-Terminal im Süden des Geländes ist lange geplant, soll vier Milliarden Euro kosten und ist wohl auch notwendig, wenn das seit 2011 erweiterte Vierbahnen-System des Flughafens voll ausgenutzt werden soll. Technisch möglich sind in Frankfurt laut Planfeststellung mehr als 700.000 Flüge, während 2021 gerade einmal 262.000 Starts und Landungen gezählt wurden.

Im Rekordjahr 2019 hingegen waren die beiden existierenden Terminals mit rund 514.000 Flügen und 70,5 Millionen Passagieren deutlich überlastet. Auf Druck neuer Anbieter wie der irischen Ryanair hatte Fraport 2018 entschieden, den zweiten Bauabschnitt des neuen Terminals vorzuziehen und bis 2022 den Flugsteig G fertigzustellen.

Trotz Corona ist der Zeitplan für Flugsteig G eingehalten worden, allerdings wird Gate G zunächst zum "Geister-Gate". Denn Betreiber Fraport will den Flugsteig G erst gemeinsam mit dem restlichen Terminal 3 und den weiteren Flugsteigen H und J im Jahr 2026 eröffnen, wenn "nach Corona" wieder Vollbetrieb am Himmel herrscht.

Geister-Pier in ruhendem Betrieb bis 2026

Bis dahin soll der Geister-Pier im sogenannten "ruhenden Betrieb" laufen, zu dem laut Fraport eine niedrige zweistellige Zahl an Personal notwendig ist. Zu den Kosten will sich der MDax-Konzern nicht äußern. Bei Bedarf könnte die tatsächliche Inbetriebnahme auch vorgezogen werden, allerdings nur mit einer Vorlaufzeit von etwa 12 Monaten. Diese Zeit bräuchte man, um die Abläufe mit Statisten zu überprüfen sowie die Läden zu vermieten und einzurichten.

Ob Ryanair bei der Eröffnung des Terminals 2026 überhaupt mit am Start sein wird, ist derzeit noch unklar. Denn im Januar hatte der Billligflieger überraschend bekanntgeben, sich zum Sommerflugplan 2022 komplett aus Frankfurt zurückzuziehen. Der Grund dafür: Die Erhöhung der Start- und Landegebühren um 4,3 Prozent. Doch das muss kein Rückzug auf Dauer sein. Ryanair-Manager Andreas Gruber gab zugleich zu erkennen, dass eine Rückkehr der Ryanair nach Frankfurt lediglich eine Frage des Preises sei.

Verwendete Quellen
  • dpa
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