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Christopher Street Day in Köln: Deutliche Kritik an CDU und Kanzler Merz


Tausende bei Parade
Bunt, regnerisch – und politisch: Christopher Street Day in Köln


06.07.2025 - 21:34 UhrLesedauer: 3 Min.
Teilnehmer des Christopher-Street-Day (CSD) Umzugs mit bunten Outfits zelebrieren ihren Protest in den Straßen der Stadt: Tausende waren dabei.Vergrößern des Bildes
Teilnehmer des Christopher-Street-Day (CSD) Umzugs mit bunten Outfits zelebrieren ihren Protest in den Straßen der Stadt: Tausende waren dabei. (Quelle: Roberto Pfeil/dpa)
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Bei Regen zieht eine der größten CSD-Paraden überhaupt durch die Domstadt. Den Teilnehmern geht es dabei um mehr als eine Party. Eine Partei kommt dabei nicht gut weg.

Köln ist bunt: Am Sonntag stand die Stadt bei der Parade zum Christopher Street Day (CSD) wieder im Zeichen des Regenbogens. Trotz Regen feierten Tausende auf den Straßen. Doch für viele stand dabei nicht die Party im Vordergrund – sondern die Demonstration für die Rechte der queeren Community.

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Das sei auch noch heute notwendig – selbst im vermeintlich toleranten und weltoffenen Köln, betont eine 29-jährige Demonstrantin namens Sonja. "Ich habe mehrfach Queerfeindlichkeit im öffentlichen Raum erlebt. Auch in Köln findet so etwas statt", sagt sie im Gespräch mit t-online.

Lena, eine andere Teilnehmerin, erklärt, dass ihr wichtig sei, dass der CSD als Demonstration wahrgenommen werden. "Der CSD darf Spaß machen und der darf auch eine Party sein, aber er ist eine Demonstration." Das sei jetzt wichtiger als denn je. Ein anderer Demonstrant stellt sich als Benedikt vor, zum CSD ist er mit seinem Partner gekommen. Der 24-Jährige sieht die Rechte von queeren Menschen in Deutschland in Gefahr – wegen des Rechtsrucks, sagt er.

Merz löst Debatte mit kontroverser Aussage aus

Tatsächlich wird auf dem CSD viel über Politik gesprochen. Kritik bekommt in diesem Jahr vor allem die CSU ab. Auslöser ist, dass die Regenbogenflagge auf dem Reichstagsgebäude in Berlin beim dortigen CSD nicht mehr aufgezogen werden soll. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hatte das entschieden – aus Neutralitätsgründen, wie sie sagt.

Kanzler Merz hatte sich hinter Klöckners Kurs gestellt und gesagt: "Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt", auf das man beliebig Fahnen hisse. Viele hatte seine Aussage empört – was auch auf dem CSD in Köln noch zu spüren war. Manche störten sich daran, dass die CDU überhaupt mit einem Wagen an der Parade teilnahm.

Demonstrantin: "Merz kennt sich mit queeren Menschen nicht aus"

Die 28-jährige Caro (28) meinte: "Merz kennt sich weder mit dem CSD noch mit queeren Menschen aus." Deshalb verstehe sie nicht, was die Partei bei der Parade zu suchen habe. Johannes, ein anderer Teilnehmer, sagt: "Die CDU ist, wenn überhaupt, Trittbrettfahrer."

Merz selbst war bei dem CSD nicht anwesend – obwohl er kurz davor von der politischen Konkurrenz eingeladen wurde. Dafür ließ sich aber beispielsweise seine Parteifreundin Ina Brandes, die NRW-Wissenschaftsministerin, sehen. Auch prominente Köpfe anderer Parteien liefen bei der Parade mit. So waren unter anderem Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die neue SPD-Chefin Bärbel Bas, Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP, Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) dabei.

Weniger Teilnehmer als im vergangenen Jahr

Neben der Politik spaltete die Teilnahme zahlreicher Unternehmen die Community. Der 54-jährige Falk sagt: "Unsere Symbole sind nicht da, um damit Geld zu verdienen." Wenn Unternehmen die Regenbogen-Fahne nur nutzen würden, ohne Arbeitsrechte zu stärken, sei das "Pinkwashing", findet er.

Nach den Angaben der Veranstalter nahmen trotz Regen rund 65.000 Menschen am CSD-Umzug mit 90 Festwagen und rund 200 Fußgruppen teil. Seit Freitagabend seien rund 1,1 Millionen Menschen für das CSD-Wochenende nach Köln gekommen. 2024 seien es zwar 1,4 Millionen Menschen gewesen, aber da habe es auch keine "Wetterkatastrophe" wie dieses Mal gegeben. Nach Angaben der Kölner Polizei verlief der CSD "absolut friedlich".

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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