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"Bläck Fööss"-Urgestein Bömmel Lückerath nach Aus: "Ich werde weiter Musik machen"


"Bläck Fööss"-Urgesteine hören auf
"Ich werde weiter Musik machen, auch auf der Bühne"

  • Matti Hartmann
InterviewVon Matti Hartmann

Aktualisiert am 19.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Interview
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Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

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Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath (Archivbild): Die beiden Urgesteine hören zeitgleich auf.Vergrößern des Bildes
Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath (Archivbild): Die beiden Urgesteine hören zeitgleich auf. (Quelle: Hardt/imago images)

Die Bläck Fööss verlieren ihre beiden letzten Gründungsmitglieder. Silvester ist Schluss. Aber wirklich für immer? Einer hat t-online verraten, wie es weitergeht.

Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath verlassen die Bläck Fööss. Beim zum zweiten Mal verschobenen Silvesterkonzert in der Lanxess-Arena wollen sie Ende des Jahres ihren Fans Lebewohl sagen. Das wirft Fragen auf – und Bömmel Lückerath hat sich bereit erklärt, sie zu beantworten.

t-online: Es war ein ganz schöner Paukenschlag: Sie und Erry Stoklosa haben als letzte Bläck-Fööss-Originale Ihren Rückzug angekündigt. Zwei Gründungsmitglieder auf einmal weg – musste das sein?

Bömmel Lückerath: Eigentlich wollte ich ja noch bis zu meinem 75. Geburtstag weitermachen, jetzt bin ich 73. Aber als dann Erry der Band angekündigt hat, dass er aufhört, da habe ich gedacht: Stimmt eigentlich, es reicht jetzt auch irgendwie.

Zumal Sie 2019 einen Schlaganfall hatten.

Der hat mich ganz schön zurückgeworfen. Und dann ist da eben auch immer die Überlegung: Wie nutze ich die Zeit, die mir auf dieser schönen Erde noch bleibt, am besten.

Was schwebt Ihnen denn da so vor?

Reisen zum Beispiel. Einfach mal raus, dem Stress entkommen. Gerade während der Karnevalssession. Das ist für eine kölsche Band immer eine besonders harte Zeit. Weiberfastnacht geht es gegen 11 Uhr morgens los. Raus aus dem Bandbus, rein in den Saal, rauf auf die Bühne. 30 Minuten durchpowern, dann wieder rein in den Bus, zum nächsten Auftritt. Bis spät in die Nacht geht das so weiter, kreuz und quer durch Köln und Umgebung.

Klingt mühsam.

Die Schlagzahl, die unseren Bandkollegen vorschwebt, die können Erry und ich nicht mehr mitgehen. Die anderen wollen ja Geld verdienen, wir schaffen aber keine 160 oder 180 Auftritte mehr in einer Session.

Und ganz ehrlich: Jetzt nach so vielen Jahren die Möglichkeit zu haben, auch einmal während der Session rauszukommen, sich das alles von woanders anzuschauen, zu relaxen – das klingt in meinen Ohren doch auch mal ganz gut.

Sie wollen Karneval verreisen?

Naja, vielleicht. An den wichtigsten Tagen bin ich bestimmt in Köln. Aber die Session ist ja lang.

Wo soll es hingehen? Haben Sie schon ein bestimmtes Reiseziel im Auge?

Geplant haben meine Frau und ich noch nichts Genaues. Vielleicht Ägypten? Da waren wir schon einmal, da war es schön. Aber es muss auch nicht immer alles mit dem Flugzeug sein. Das ein oder andere Fahrradtöurchen, da freue ich mich auch drauf. Reisen heißt für mich, die Welt kennenzulernen, die Augen offen zu halten. Das geht auch in der Nähe.

Und wenn Sie dann an den wichtigsten Karnevalstagen Köln sind, werden Sie auch den ein oder anderen Auftritt der Bläck Fööss besuchen?

Sicher laufen wir uns da mal über den Weg – bei einer Sitzung oder so.

Und wird es Sie dann in den Fingern jucken, die Gitarre doch noch einmal zu ergreifen?

Das glaube ich eher nicht. Der Zeitpunkt ist jetzt wirklich gekommen, aufzuhören.

Gar keine Lust mehr auf Musik?

Doch. Ich werde weiter kölsche Musik machen. Wohl auch auf der Bühne, aber in ganz anderem Rahmen. Viel kleiner – und auf keinen Fall als Konkurrenz zu den Bläck Fööss.

Zum Abschluss: Nach so vielen Jahren, was sind Ihre beiden absoluten Lieblingslieder der Bläck Fööss, die die Zeiten überdauern werden?

Ganz schwierig zu sagen bei so vielen Liedern. Aber vielleicht "En unserem Veedel", da geht es um die Heimat und um Zusammenhalt. Und "Unsere Stammbaum": Da geht es um Menschen, die aus der ganzen Welt nach Köln kommen – und am Ende zusammen feiern. Jede Gesellschaft erfährt durch Zuzug Veränderung. Uns ist es wichtig, Zusammenhalt zu schaffen. Die kölsche Mentalität ist sehr offenherzig.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Bömmel Lückerath
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