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Attendorn: Siebenjährige Maria fast ihr Leben lang weggesperrt – jetzt spricht ihr Vater


Leben in Einsamkeit
Mädchen in Attendorn jahrelang eingesperrt – Vater äußert sich

Von t-online, pb

Aktualisiert am 09.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Mitten in Attendorn: In diesem Haus hielt die Mutter ihre Tochter gefangen.Vergrößern des BildesMitten in Attendorn: In diesem Haus hielt die Mutter ihre Tochter gefangen.
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Was wird aus dem Kind in NRW, das jahrelang nur zu Hause leben musste? Nun meldet sich ihr Vater – und hat einen Wunsch.

Im Fall der über mehrere Jahre in Attendorn (Nordrhein-Westfalen) eingesperrten Maria hat sich nun der Vater der Achtjährigen geäußert. Er hat das Kind nicht mehr gesehen, seit Maria ein halbes Jahr alt war. Das Mädchen, das bei einer Pflegefamilie untergebracht ist, darf derzeit von Angehörigen nicht besucht werden, auch nicht von ihrem Vater, der in Italien lebt.

Dem "Sauerlandkurier" sagte der Mann nun: "Ich warte auf den Tag, an dem ich meine Tochter wiedersehen kann." Er sei von der Mutter des Mädchens im Glauben gelassen worden, dass Maria ihn nicht sehen wolle. Im September erfuhr er dann per Amtspost, dass seine Tochter gar nicht seit 2015 in Italien lebt – wie es die Mutter ihm und den Behörden jahrelang vorgegaukelt hatte.

Am Wochenende war der Fall bekannt worden: Das Mädchen soll von seiner Mutter und seinen Großeltern fast sein gesamtes Leben lang, beinahe sieben Jahre, in deren Haus in Attendorn (Kreis Olpe) festgehalten worden sein. Im September wurde die Achtjährige befreit.

Vater will Sorgerecht für Tochter

Die Staatsanwaltschaft Siegen ermittelt gegen die Mutter und die Großeltern wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung und der Misshandlung von Schutzbefohlenen. Sie geht davon aus, dass sie dem Mädchen fast sieben Jahre lang nicht ermöglicht hatten, "am Leben teilzunehmen".

Der Vater hofft dem "Sauerlandkurier" zufolge nun darauf, das Sorgerecht für das Mädchen zu erlangen – für ihn sei aber das Wichtigste, dass es Maria gelinge, das Geschehene zu verarbeiten, unabhängig davon, bei wem sie schlussendlich lebe. Für ihn sei klar: "Im Moment ist es das Beste, dass sie in einer Pflegefamilie ist."

Die Pflegefamilie wird bei der Betreuung Marias von einer sogenannten Ergänzungspflegerin des Jugendamts unterstützt. Man habe großes Interesse, das Kind jetzt zu schützen – auch vor der Öffentlichkeit, sagte der Fachbereichsleiter des Jugendamts im Kreis Olpe, Michael Färber, am Dienstag. Im Mittelpunkt stehe die Frage: "Was will das Kind?"

In dem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft nicht nur gegen die Mutter und Großeltern von Maria, auch ein mögliches Fehlverhalten des Jugendamts steht im Raum. Dieses hatte laut Färber seit Oktober 2020 einzelne anonyme Hinweise bekommen, dass sich die Mutter in dem Haus in Attendorn und nicht wie von ihr angegeben in Italien aufhalte.

Entscheidend gehandelt wurde aber erst nach einem Hinweis eines Ehepaars im Juli 2022. Laut Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss könnte möglicherweise in Richtung Körperverletzung durch Unterlassen ermittelt werden.

Verwendete Quellen
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