Prozess gegen Kardinal Woelki will sich nicht an Täterliste erinnern können

Woelki hat die nächste eidesstattliche Erklärung abgegeben: "Ich kann mich nicht erinnern", lautet ein zentraler Satz.
Im Rechtsstreit mit der "Bild"-Zeitung hat Kardinal Rainer Maria Woelki eine weitere eidesstattliche Versicherung abgegeben. In dieser bekräftigt Woelki, dass er von dem Missbrauchsfall des ehemaligen Sternsinger-Präsidenten Winfried Pilz erst im Juni 2022 erfahren haben will.
Die frühere Assistentin des Personalchefs im Erzbistum Köln, Hildegard Dahm, hatte in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" gesagt, dass sie schon im Jahr 2015 eine Liste von Missbrauchstätern erstellt hatte, die ihr Chef Woelki gezeigt haben soll. Auf der Liste waren 14 Namen vermerkt, auch der von Winfried Pilz soll darunter gewesen sein.
Woelki kann sich nicht an Liste erinnern
In seiner dritten eidesstattlichen Versicherung hat Woelki nun seine Kenntnis dieser Liste dementiert. "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich diese Liste erhalten habe, dass ich diese Liste zur Kenntnis genommen, also angesehen habe", zitiert ihn die Deutsche Presse-Agentur. Somit könne er sich auch nicht daran erinnern, dort den Namen Pilz gesehen zu haben.
Nachdem der Stadt-Anzeiger das Interview mit Hildegard Dahm veröffentlichte, leitete die Staatsanwaltschaft Köln ein Ermittlungsverfahren gegen den Kardinal ein. Im Raum steht der Verdacht der falschen eidesstattlichen Versicherung. In einem zweiten Fall wird gegen Woelki ebenfalls wegen Falschaussage ermittelt. So soll Woelki 2017 einen Priester befördert haben, obwohl er von Missbrauchsvorwürfen gegen diesen gewusst haben soll. Auch das hatte Woelki an Eides statt bestritten.
- Nachrichtenagentur AFP