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Kinder-Krankheitswelle an Schulen: "Totale Katastrophe"


Experten attackieren Bildungsministerin
Krankheitswelle an Schulen: "Totale Katastrophe"

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 16.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Leeres Klassenzimmer (Archivbild): Im Augenblick sind so viele Schüler und Lehrer krank, dass der Stoff nicht mehr zu schaffen ist.Vergrößern des BildesLeeres Klassenzimmer (Archivbild): Im Augenblick sind so viele Schüler und Lehrer krank, dass der Stoff nicht mehr zu schaffen ist. (Quelle: Weber/imago-images-bilder)
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Millionen Menschen in Deutschland sind krank. Die Schulen leer. Und immer mehr Kinder haben laut einer Expertin Angst, nicht mehr hinterherzukommen.

Nach zwei Wintern mit weniger Erkältungs- und Grippeviren im Zuge der Corona-Pandemie sind in Deutschland derzeit außergewöhnlich viele Menschen krank. Laut Robert-Koch-Institut befindet sich die "Anzahl der Krankenhauseinweisungen mit schwerer akuter Atemwegsinfektion auf einem hohen Niveau".

Besonders oft erwischt es Kinder. Die Folge: Im ganzen Land sind die Schulen am Limit. Lehrer stecken sich an und fallen aus, Schüler liegen darnieder. Der Stoff ist nicht zu schaffen.

Jeder fünfte Lehrer an Kölner Schule krank, andernorts schließen Einrichtungen

"Überall ist es dasselbe Bild", zitiert der "Express" Martin Süsterhenn, Schulleiter an der Katharina-Henoth-Gesamtschule in Köln-Höhenberg, der gerade im Arbeitskreis Kölner Gesamtschulen war. "Wir wissen nicht mehr, wie wir es stemmen sollen." Ein Fünftel der Belegschaft fehle, ganze Lehrgruppen seien zu Hause.

Wie schlimm es noch werden kann, zeigt sich gerade an vielen verschiedenen Orten in der Republik: In Brandenburg meldete eine Grundschule, dass restlos alle festangestellten Lehrer krank sind, es gibt nur noch eine Notbetreuung mit Lerngruppen. In Sachsen machte eine Schule gleich ganz dicht: Homeschooling bis Jahresende. Und im Internet berichten Betroffene unter dem Hashtag #Kindheitbrennt, wie schlimm es bei ihnen ist.

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Expertin: "Last wird bei Schülern und Eltern abgeladen"

Angesichts der aktuellen Lage spricht die Familiensoziologin Nina Weimann-Sandig von der "totalen Bildungskatastrophe" und sieht Politikversagen. "Wir haben aus den Corona-Jahren nichts gelernt", sagte sie dem "Express". Ergebnis seien Kinder, "die aus Angst, nicht mehr hinterherzukommen, immer mehr verzweifeln". Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sei schwach, die Kultusministerien der Länder würden glauben, sie könnten die Sache aussitzen. "Die Last wird bei den Schülern und den Eltern abgeladen." Die Bildungsschere gehe immer weiter auf.

SPD-Bildungsexperte Jochen Ott will, dass NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CSU) jetzt wenigstens schnell die Notbremse zieht. Zumindest die bis zu den Ferien noch angesetzten Klassenarbeiten müssten gestrichen werden, um den Druck von den Schülerinnen und Schülern zu nehmen.

Kölner Schulleiter: "Wir können das nicht mehr aufholen"

Und dann müsse man ganz grundsätzlich das System Schule neu denken: Dazu gehöre, die Zahl von Klassenarbeiten und Klausuren ebenso wie Lehr- und Stundenpläne zu hinterfragen. "Die Hütte brennt", sagte er kürzlich. Doch statt mit dem Löschflugzeug komme die Ministerin nur mit dem Wassereimer.

"Wir können das nicht mehr aufholen", sagt der Kölner Schulleiter Süsterhenn. "Wir müssten dringend die Lehrpläne entrümpeln."

Verwendete Quellen
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