Kreativ gegen Wohnungsmangel: Köln könnte bis zu 500 Wohnungen auf Supermärkte bauen

In Köln sollen vorhandene Flächen besser für Wohnraum genutzt werden. Eine Berechnung der Stadt zeigt großes Potenzial für die Überbauung von Supermärkten.

Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen in Köln ist groß. Gleichzeitig ist der Wohnraum im Stadtgebiet jedoch knapp. Ein Grund dafür ist, dass bereits bestehende Flächen oft nicht optimal genutzt werden – wie zum Beispiel der Raum oberhalb von Supermärkten.

Um dem entgegenzuwirken, gibt es Überlegungen seitens der Stadt Köln, auf bereits vorhandenen Lebensmittelmärkten Wohnungen zu bauen, oder Supermärkte von Beginn an in mehrgeschossige Gebäude zu integrieren und durch Wohnungen zu ergänzen.

63 Supermärkte könnten überbaut werden

"Im gesamten Stadtgebiet gibt es rund 300 Supermärkte, von denen 63 für eine mögliche Überbauung infrage kämen", so Sabine Wotzlaw, Sprecherin für Stadtentwicklung der Stadt Köln. Bis zum Jahr 2025 bzw. 2030 könnten so 250 bis 500 Wohneinheiten geschaffen werden. Langfristig (ab 2030) sei ein Potenzial von 1.000 bis 2.000 Wohneinheiten denkbar.

Um solche Flächen nutzen zu können, brauche es jedoch die Mitwirkung der Eigentümer. Zudem seien viele Standorte in der Regel planungsbedürftig, was bedeutet, dass ein Bebauungsplan aufgestellt werden muss. Erst dann kann die tatsächliche Realisierbarkeit festgestellt werden. Wann genau neue Wohnungen über Supermärkten gebaut werden, ist somit noch unklar. Zwar gibt es erste Planungen, Näheres wollte die Stadt Köln jedoch nicht bekannt geben.