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Peter Brings zum Kölner Karneval: "Jedem Jeck sein Fastelovend-Paradies"


Brings zum Start in den Straßenkarneval
"Jedem Jeck sein Fastelovend-Paradies"

  • Peter Brings: Leadsänger der kölschen Rockband Brings
MeinungVon Peter Brings

13.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Karnvevalsparty auf der Uniwiese (Archivbild): Peter Brings findet: "Wir waren alle mal jung". (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)

Frei nach dem Motto "Levve un levve losse" gönnt Peter Brings jedem Jeck "sein persönliches Fastelovend-Paradies" – auch dem jungen Partyvolk auf der Zülpi.

Jetzt geht’s auf die Zielgerade Richtung Straßen- und Kneipenkarneval. Richtung Weiberfastnacht und Rosenmontag. Es geht raus aus den Sälen und Zelten, raus aus dem Protokoll, den streng nach Zeit geplanten Abläufen für Publikum, Dreigestirn und Künstler, raus dem Karneval der Vereine, Gesellschaften und der Traditions-Garden. Es geht Richtung … ja, was eigentlich?!

Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Denn ab Donnerstag sucht sich jeder Jeck sein eigenes Fastelovend-Paradies. Da ist zum einen die Abteilung "hösch un nit üvverdrieve!" Zum Beispiel auf dem heimeligen Sofa mit vielen Sitzungen und Sendungen im Fernsehen. Oder beim Schunkeln und Singen mit bekannten Gesichtern in der Stammkneipe op d‘r Eck. Viele Familien mit Pänz zieht es zu den Karnevalszügen im Veedel oder in der Stadt.

Und dann gibt es die Abteilung "Liebe Eltern, ich bin jetzt 15 Jahre alt und will dieses Jahr auf die Zülpicher….!!!" Schon hängt der rheinische Haussegen schief. "Liebes Kind, vergiss es, das hat mit Karneval nichts zu tun. Das ist doch nur Saufen und Krawall", antworten die Eltern. Aber was ist hier Karneval und was nicht?!

Verfall oder altes Ritual?

In einer WDR-Doku war vor Kurzem sehr schön zu sehen, wie der organisierte Karneval entstanden ist: 1823 wollten die neuen Herren im Land, die protestantischen Preußen, den sehr freizügigen Karneval in den Gassen des katholischen Kölns verbieten. Um das zu verhindern, haben zwei engagierte Kölner Bürger versprochen, das wilde Treiben in den tollen Tagen zu organisieren, in den Griff zu bekommen, das Brauchtum aber zu bewahren.

Was also ist das auf der "Zülpi"? Eine Erscheinung der Neuzeit? Ein weiterer Beweis für den Verfall des Abendlandes? Oder ist es am Ende ein uraltes, typisch kölsches Ritual, entstanden in Zeiten, in denen die Kirche uns Kölner noch mit strengen Sitten drangsaliert hat.

Heute sind es keine strengen Kirchen-Fürsten, die den jungen Leuten was abverlangen. Es sind Zukunftsängste, Krieg in Europa, Erderwärmung, der ganze Schlamassel, den wir ihnen hinterlassen. Geben wir ihnen die paar Tage, um jenseits des organisierten Karnevals Dampf abzulassen. Wir waren alle mal jung.

Verwendete Quellen
  • Eigene Gedanken des Autors
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