Rheinischer Sauerbraten: Umfrage – Wie beliebt ist die Spezialität wirklich?

In einer t-online Umfrage zu den beliebtesten deutschen Spezialitäten wurde der rheinische Sauerbraten auf den dritten Platz gewählt. Das macht das Gericht so besonders.

Nicht nur die Kölner lieben ihr "Soorbrode", wie der rheinsiche Sauerbraten in der Domstadt genannt wird, auch zahlreiche t-online Leser sind dem Gericht verfallen. Bei einer t-online Umfrage konnten Leser aus 29 Gerichten die in ihren Augen leckerste lokale Spezialität in Deutschland auswählen. Insgesamt nahmen 22.000 Leser an der Umfrage teil und ganze 6,8 Prozent wählten den rheinischen Sauerbraten – was ihm den dritten Platz bei der Umfrage bescherte.

Sauerbraten wird überall in Deutschland gegessen. Dafür wird in der klassischen Version Pferdefleisch – alternativ kann auch Rindfleisch verwendet werden – über mehrere Tage in einer Wasser-Essig-Marinade eingelegt. Durch das Beizen, wie das Einlegen in Essig genannt wird, wurde das Fleisch früher haltbar gemacht. Nach ungefähr sieben Tagen in der Marinade wird das Fleisch im Backofen gegart.

Zu einem echten Kölner "Soorbrode" wird der klassische Sauerbraten durch die Zugabe der typischen süßen Soße. In diese werden Rosinen und Apfelkraut, ein süßer Brotaufstrich, hinzugefügt. Als Beilage gibt es dazu traditionell Kartoffelklöße und Apfelmus.

Das beste "Soorbrode" in Köln

In Köln genießt man den rheinischen Sauerbraten gerne in einem der vielen gemütlichen Brauhäuser oder Traditionsgaststätten. In diesen vier Lokalen können Sie die kölsche Spezialität probieren:

Klassischer Pferdesauerbraten bei "Max Stark"

Das traditionelle Kölner Brauhaus "Max Stark" im Kunibertsviertel besucht man nicht nur, um ein Kölsch zu trinken. Hier wird der rheinische Sauerbraten noch klassisch "vum Pääd", also aus Pferdefleisch zubereitet. Das Essen ist beliebt und Reservierungen können nur bis 18 Uhr aufgegeben werden. Wer danach kommt, muss warten, bis ein Sitzplatz frei wird.

Essen wie ein Präsident in der "Brauerei zur Malzmühle"

Die "Brauerei zur Malzmühle" eröffnete bereits vor 150 Jahren und ist damit die zweitälteste Brauerei in Köln. Ihre Berühmtheit hat sie jedoch nicht ihrem Alter, sondern einem US-Präsidenten zu verdanken. 1999 soll der damalige Präsident Bill Clinton in dem Brauhaus einen rheinischen Sauerbraten gegessen und den Satz: "Ich bin ein Kölsch" gesagt haben.

Sauerbraten direkt am Dom bei "Gaffel am Dom"

Wer seinen Sauerbraten in direkter Nähe zum Dom genießen möchte, sollte zu "Gaffel am Dom" gehen. Das 700 Quadratmeter große Brauhaus trennen nur 40 Meter Luftlinie vom Dom. Und wer schon mal dort ist, sollte sich noch Platz für eine weitere kölsche Spezialität lassen: den Halve Hahn. Für diesen Klassiker aus Roggenbrötchen und Käse hat das Brauhaus hat hauseigenen Käsereifekeller.

Sauerbraten mit "Krüstchen" in "Bei d'r Tant"

Ein "Krüstchen" bezeichnete früher ein altes Brot. Zu einer Zeit, als auch noch der letzte Krümel wertvoll war, wurde auch noch altes und trockenes Brot gegessen. Um es schmackhaft zu machen, wurden dazu Speisen mit viel Soße gereicht. Der rheinische Sauerbraten mit seiner süßen Soße war also prädestiniert für diese Resteverwertung. In der Traditionsgaststätte "Bei d'r Tant" wird der Sauerbraten in einer kleineren Portion heute jedoch mit einem frischen Roggenbrötchen serviert.