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1. FC Köln: Die Baustellen beim FC – Analyse


1. FC Köln
Die Baustellen beim FC: Woran es noch hakt


08.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Baumgart beim Testspiel gegen Gladbach: Dem Trainer macht es zu schaffen, dass die Saison so schleppend startete. (Quelle: IMAGO/Herbert Bucco)

Der 1. FC Köln kommt in der Bundesliga noch nicht in Tritt. Woran liegt es, dass die Geißböcke zum Saisonstart Probleme haben? Eine Analyse.

Steffen Baumgart und der 1. FC Köln sind im dritten gemeinsamen Jahr erstmals nicht gut aus den Startlöchern gekommen. Ein Punkt aus drei Spielen ist zwar kein Beinbruch, doch der FC-Trainer macht sich Gedanken. Er sieht seinen Kader nicht so weit, wie in den Saisons zuvor.

Das bestätigte sich auch unter der Woche wieder. Im Testspiel gegen den SV Bergisch Gladbach zeigte sich, dass der zweite Anzug nicht gut sitzt. Selbst gegen den Fünftligisten hakte das Spiel mit dem Ball noch gewaltig. Worin liegen die Kölner Probleme begründet? Ein Blick auf die Baustellen.

1. Die Fitness stimmt

Das Positive zuerst: Der 1. FC Köln ist wieder eine der fittesten Mannschaften der Liga. Die meisten gelaufenen Kilometer, die viertmeisten intensiven Läufe, dazu die viertmeisten gewonnenen Zweikämpfe – die Grundlagen stimmen. Der FC ist körperlich oben auf, kaum ein Team in der Liga kann da mithalten. Das ist ein Faustpfand, denn Baumgart sagt gerne: "Wir wissen, dass wir mit Fitness kein Spiel gewinnen, aber wir können damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen."

2. Das Spiel mit Ball stockt

Das sichtbare Problem ist nicht die Arbeit gegen den Ball, sondern das Spiel mit dem Ball. Der FC hat sich in den ersten drei Spielen die wenigsten Torchancen der Liga heraus gespielt und kommt auf den bislang geringsten Expected-Goals-Wert aller 18 Teams. Die Chancenverwertung liegt mit 20 Prozent im unteren Drittel, die Passquote ist schwächer als in den letzten beiden Jahren und überhaupt kommt der FC bislang deutlich weniger zu eigenem Ballbesitz als zuvor. Kurzum: Dem FC fehlen die Spielkontrolle und die Ideen nach vorne.

3. Skhiri und Hector fehlen

Alles Jammern bringt nichts – Jonas Hector und Ellyes Skhiri werden nicht mehr für den FC auflaufen. Doch ihr Fehlen hat, nüchtern betrachtet, ein riesiges Loch hinterlassen. Und genau das zeigt sich nun. Denn der Linksverteidiger und der Sechser waren mitnichten nur für die Defensive wichtig. Sie waren die Antreiber und Ideengeber für das Kölner Offensivspiel. Hector spielte hinter Florian Kainz auf der starken linken Seite, Skhiri zog als Fixpunkt im Zentrum die Fäden und stieß selbst gerne vorne hinzu. Beide Faktoren fehlen, und mit ihnen fehlt dem FC die Struktur im Spiel mit dem Ball.

4. Suche nach den Positionen

Damit einher geht die Suche nach den besten Positionen für diejenigen, die nun das Zepter übernehmen sollen. Kainz als neuer Kapitän soll ein Schlüsselspieler sein, ist aber seit der Rückrunde ins Zentrum gerückt und spielt nicht mehr auf Außen. Dort war er für den FC aber meist am wertvollsten. Stattdessen schiebt Baumgart bislang Neuzugang Luca Waldschmidt auf den Flügel, der dort nach eigener Aussage aber eigentlich gar nicht spielen will – sondern lieber auf der Zehn.

Und dann wäre da noch Dejan Ljubicic, der im Sommer am liebsten nach Wolfsburg gewechselt wäre und eigentlich als Skhiri-Nachfolger eingeplant war. Auch er sucht noch nach seiner Rolle beim FC. Auf das Trio ist beim FC vieles in der Offensive ausgerichtet. Sie müssen Ball und Spiel an sich reißen – egal in welcher Formation.

5. Das System

In der Vorbereitung wechselte Baumgart zwischen einem 4-2-3-1 und einem 4-1-3-2. Aktuell bevorzugt er einen Stürmer und zwei Sechser – oder wie in Frankfurt mit Ljubicic einen Spieler, der zwischen zweiter Zehn und zweiter Sechs hin und her wechseln kann. Vieles hängt an Davie Selke, hinter dessen Gesundheit aber ein Fragezeichen steht. Ist er fit, ist er gesetzt. Fehlt er, hat der FC keinen echten Mittelstürmer.

Und so fehlen dem FC bislang noch die Automatismen und die Selbstverständlichkeit in den Abläufen bei eigenem Ballbesitz. Daran will Baumgart nun verstärkt arbeiten. Das Gute ist: Die Grundlagen stimmen – und damit die Basis dafür, all das in höchster Intensität umzusetzen, was es braucht, um in den kommenden Wochen wieder torgefährlicher zu werden. Und damit auch erfolgreicher.

Verwendete Quellen
  • Geissblog
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