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Kurioser Martinszug in NRW: Segway statt Pferd für heiligen Martin


Niederpleis
Kurioser Martinszug: Segway statt Pferd – das ist der Grund

Von t-online, pb

Aktualisiert am 08.11.2023Lesedauer: 2 Min.
imago313100239Vergrößern des BildesKinder bei einem Martinszug (Symbolfoto): Im Rheinland wurde nun mit einer Tradition gebrochen. (Quelle: Ant Palmer/imago)
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Ein Bruch mit der Tradition: In Niederpleis reitet der heilige Martin nicht mehr mit dem Pferd durch die Stadt – sondern mit einem Roller. Woran das liegt.

Ein ungewöhnlicher Martinszug hat im Rhein-Sieg-Kreis am Wochenende für Amüsement gesorgt: Wie zunächst der "General-Anzeiger" berichtete, waren sowohl der Darsteller des heiligen Martin als auch seine Begleiter nicht zu Pferd bei dem traditionellen Umzug, der sich besonders bei jungen Familien großer Beliebtheit erfreut, unterwegs.

Statt hoch zu Ross ging es für Frank Meys am Freitagabend im St. Augustiner Stadtteil Niederpleis eher ziemlich flach auf dem Segway, eine Art elektrischer Roller, durch die Dunkelheit.

Ein echter Bruch mit einer rheinischen Tradition: Im Rheinland ist der Martinszug mit einem Reiter ebenso wie in vielen anderen Regionen Deutschlands ein fester Bestandteil des örtlichen Brauchtums. Die Umzüge werden in der Regel von den Gemeinden und Kindergärten organisiert, oft gibt es zum Abschluss noch ein großes Lagerfeuer für die Kinder und ein Gebäck – im Rheinland der Weckmann aus süßem Hefeteig und Rosinen.

Meys sagte dem "General-Anzeiger", dass er rund 30 Jahre lang mit einem Pferd als St. Martin an dem Umzug, bei dem Kinder mit ihren selbstgebastelten Laternen an den von Christen verehrten Martin von Tours erinnern, teilgenommen habe.

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Gemeinde kann sich Tierschutz nicht leisten

Doch eine Regelung des Landes Nordrhein-Westfalen kam ihm in die Quere: Diese sieht vor, dass bei Brauchtumsveranstaltungen Pferde nur dann eingesetzt werden dürfen, wenn "auf allen Etappen eine tierärztliche Betreuung innerhalb von zehn Minuten" gesichert ist. Zudem gibt es weitere Tierschutzprüfungen, die das Martinspferd von St. Augustin erst einmal hätte durchlaufen müssen.

Das ist zu teuer für die Gemeinde. Meys zum "General-Anzeiger": "Als Dorfgemeinschaft haben wir nicht das nötige Geld, um einen Tierarzt und eine Gelassenheitsprüfung zu bezahlen." Wegen der 2019 verabschiedeten Regelung sei er auch schon einmal zu Fuß als Martin durch Niederpleis marschiert, aber: "das fanden die Kinder doof."

Sein elektronischer Roller, festlich geschmückt im Stile eines römischen Streitwagens, sei dagegen bei den Kindern sehr gut angekommen: Meys sei noch nie oft fotografiert worden, sagte er der Lokalzeitung.

Verwendete Quellen
  • ga.de: "Sankt Martin auf dem Segway sorgt für gemischte Gefühle"
  • landtag.nrw.de (PDF): Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz vom 11.12.2019; zu Landtags-Vorlage 17/2775
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