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Köln | Lachtelefon: So arbeiten die Lachprofis an der Hotline


Besondere Hotline
Diese Frau lässt Menschen lachen – mit einem Trick


Aktualisiert am 05.12.2023Lesedauer: 3 Min.
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Kerstin Spoer: Der Rösratherin liegt das Lachen im Blut.Vergrößern des Bildes
Kerstin Spoer: Der Rösratherin liegt das Lachen im Blut. (Quelle: Kerstin Spoer)

Trübes Wetter und weltweite Krisen – im Winter ist vielen nicht gerade zum Lachen zumute. Kerstin Spoer aus Rösrath bei Köln schafft Abhilfe.

Es ist für alle gedacht, die ein herzliches Lachen gebrauchen können: das Lachtelefon. Ein einziger Anruf soll innerhalb weniger Minuten bessere Laune herbeiführen. Dafür braucht es nur ein Telefon und einen Lachprofi am anderen Ende der Leitung. Jemanden wie Kerstin Spoer aus Rösrath bei Köln beispielsweise.

Täglich zwischen 9 und 21 Uhr kann man das bundesweite und kostenfreie "Lachtelefon" anrufen. Bei der gemeinnützigen Hotline sorgen mehr als 90 ehrenamtliche und speziell ausgebildete Lachyoga-Lehrer und Lachprofis dafür, dass es den Anrufern schnell besser geht.

Aus dem Rheinland, das deutschlandweit für seine Frohnaturen bekannt ist, engagieren sich an der Hotline sieben ehrenamtliche Experten, darunter Kerstin Spoer. Seit fast 20 Jahren ist sie inzwischen ein Lachprofi – 2004 machte sie die ersten Erfahrungen mit Lachyoga und ist seither davon fasziniert.

Spoer: "Mit Lachen kommt man in Kontakt"

Die 48-Jährige arbeitet seit Dezember 2020 beim Lachtelefon und ist derzeit jeden Samstag für zwei Stunden aktiv. "Lachen zu vermitteln macht mir Spaß, weil wir zu Menschen Verbindungen aufbauen. Das ist etwas Magisches und Bedeutsames für mich", sagt Spoer im Gespräch mit t-online. Einige Stammanrufer gebe es bereits, fügt sie hinzu. Von ihren Anrufern bekomme sie ebenso viel zurück, wie sie ihnen gebe: "Wenn sie lachen, geht mir das Herz auf."

"Das Ehrenamt lebt davon, das zu tun, was einem liegt", sagt sie. Bei Spoer sind es das Lachen und der Frohsinn. Hin und wieder ruft die 48-Jährige selbst bei der Hotline an, um einfach "loszulassen".

Als Lachtrainerin hat Kerstin Spoer für die Telefonate ein festes Muster. Aber es komme immer auch auf die Anrufer an. "Manchmal steigen die Leute direkt mit ein, manche legen auf." Das Lachen sei dabei eine Körperübung. "Wir nutzen das Lachen als tönendes Ausatmen."

t-online macht den Selbsttest

t-online hat zwei Lachübungen ausprobiert. Beide Situationen waren unterschiedlich, das Endergebnis aber dasselbe: ein Lachanfall und positive Stimmung.

Beim ersten Mal war die Redakteurin noch ein wenig "überfordert", wie die drei Minuten Lachtelefon nun wirklich gestaltet werden. Durch einen einfachen Trick der Lachyoga-Trainerin, tief durch die Nase einzuatmen und beim Ausatmen durch den Mund loszulachen, kamen die Lacher aber ganz von selbst. Dadurch, dass eine weitere Person am Telefon mitlacht, ist die Situation entspannt und witzig zugleich, sodass man keine Hemmungen vor dem Lachen haben musste.

Die zweite Übung war auf Atemübungen fixiert: Tiefes Einatmen, den Kopf nach links drehen und beim Ausatmen loslachen. Das Gleiche dann nochmal auf der anderen Seite sowie einmal den Kopf auf den Brustkorb legen und den Oberkörper nach vorne herunterbeugen. Das Lachen hatte dabei sowohl eine anregende als auch eine entspannte Wirkung. Anschließend hatte die Testerin nicht nur eine positive Stimmung, sondern auch ein Gefühl der inneren Leichtigkeit.

100 Anrufer täglich

Nicht jeder wisse sofort, wie er oder sie ins Lachen kommen soll, erklärt Heike Firsching, Pressesprecherin des Vereins "Lachtelefon". Daher gebe es angeleitete Lachübungen. "Wenn man so tut, als ob man lachen würde, kann man danach auch wirklich lachen", so Firsching. Ein Anruf dauere in der Regel um die drei Minuten. Psychologische Betreuung gebe es keine, betont Heike Firsching. Das Lachen könne aber Stress abbauen oder als Einschlafmethode genutzt werden. "Lachen heißt, sich Zeit für sich selbst zu nehmen", sagt Firsching.

Die Ursprungsidee des Vereins sei es gewesen, Lachen in den Alltag zu bringen. Zunächst hätten sich die "Lachyogis" gegenseitig angerufen – dann hätten sie gemerkt, dass die Menschen etwas bräuchten, das ihnen Freude mache, so Vereinsvorsitzende Sandra Mandl. Am 23. März 2020 wurde der erste Lach-Anruf entgegengenommen. "Bis zu 100 Anrufe am Tag erreichen heute unser Lachtelefon", so Mandl. So mancher wähle die Nummer sogar mehrmals täglich.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Sandra Mandl und Heike Firsching von der Pressestelle des Lachtelefons
  • Telefonat mit Kerstin Spoer, Lachtrainerin aus Rösrath
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