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Köln: Hitlergruß und Pyrotechnik – Polizei zieht erste Bilanz zum 11.11.


Karnevalsauftakt in Köln
Erneut Bestechung bei Ordnern? Polizei zieht Bilanz

Von t-online, lis

12.11.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0334148626Vergrößern des BildesDie überfüllte Zülpicher Straße am Samstagmittag (Archivbild): Bereits um 9.30 Uhr sperrte die Polizei den Bereich für weitere Besucher. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago images)
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Erneut steht nach dem 11.11. der Vorwurf der Bestechlichkeit unter Ordnern im Raum, ein Mann soll den Hitlergruß gezeigt haben.

Mit mehr als 1.000 Einsatzkräften war die Polizei Köln am 11.11. im gesamten Kölner Innenstadtbereich im Einsatz. Am Samstagabend gegen 23 Uhr zog sie ein erstes Fazit des Tages und betonte dabei vor allem die Tatsache, dass es rund um die Synagoge in der Roonstraße ruhig geblieben sei. "Trotz der räumlichen Nähe zu der Partymeile konnten die Gottesdienste ungestört stattfinden und die Gläubigen ihre Synagoge in Ruhe aufsuchen", sagte Einsatzleiter Frank Wißbaum.

Zwischen 9 und 10 Uhr morgens waren die Veranstaltungsflächen in der Kölner Altstadt und dem Kwartier Latäng bereits stark ausgelastet, die Polizei sperrte den Bereich Zülpicher Straße für weitere Feiernde. Laut Angaben der Stadt Köln befanden sich zu diesem Zeitpunkt rund 10.000 bis 12.000 Menschen auf der Straße. Polizisten der Bereitschaftspolizei unterstützten die städtischen Sicherheitskräfte beim Einlass zum Zülpicher Viertel, um den Druck von den Sperrstellen zu nehmen und griffen mehrfach mit Einsatzkräften und Lautsprecherdurchsagen ein. Zwischen 13 Uhr und 15 Uhr ließ die Polizei zudem den Bahnhof Süd wegen Überfüllung sperren und die Züge ohne Halt durchfahren.

63 Platzverweise, 96 Strafanzeigen

Über den Tag feierte nach bisherigem Stand der überwiegende Teil der Menschen friedlich und hielt sich an die Regeln. Ab dem Nachmittag war die Polizei bei steigendem Alkoholpegel der Feiernden stärker gefordert.

Bis zum späten Samstagabend (21 Uhr) sprach sie 63 Platzverweise aus. 26 alkoholisierte Personen verbrachten die Nacht im Polizeigewahrsam. Bis 21 Uhrnahmen die Beamten nach vorläufigen Erkenntnissen bislang 96 Strafanzeigen auf, davon überwiegend wegen Körperverletzungsdelikten, Taschendiebstahls und Sexualstraftaten. Zwei Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen.

Laternen-Kletterer soll Hitlergruß gezeigt haben

Gegen 11.20 Uhr schritt die Polizei auf der Roonstraße ein, als Feiernde Pyrotechnik und Rauchtöpfe zündeten. Die Beamten fertigten eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gegen Unbekannt.

Nachdem mehrere Medien darüber berichtet hatten, dass gegen 12 Uhr auf der Zülpicher Straße ein Mann auf einen Laternenmast geklettert sein und den Hitlergruß gezeigt haben soll, nahm der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen gegen Unbekannt auf und bittet nun Zeugen, sich unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden. Als Reaktion auf dieses Ereignis versammelten sich gegen 15.30 Uhr rund 55 Mitglieder verschiedener Karnevalsgesellschaften unter dem Motto "Karnevalisten gegen Rechts" schweigend vor der Synagoge in der Roonstraße.

Gegen 12.20 Uhr schritten Polizisten auf der Zülpicher Straße ein, als ein 18-Jähriger mehrfach versuchte, eine 17-Jährige gegen ihren Willen zu küssen. Der 18-Jährige leistete erheblichen Widerstand, biss einem Polizisten anschließend in die Hand und versuchte, ihm die Waffe zu entreißen. Er erhielt eine Strafanzeige und wurde in Gewahrsam genommen.

Schlägerei am Aachener Weiher

Gegen 14 Uhr beleidigte ein 24-jähriger Mann Polizeibeamte massiv, während diese sich auf der Zülpicher Straße in Höhe der Meister-Ekkehart-Straße gerade um einen internistischen Notfall kümmerten. Als die Polizisten seine Identität feststellen wollten, reagierte er mit Faustschlägen und leistete derart Widerstand, dass ein Polizist eine schwere Schulterverletzung erlitt und nicht mehr dienstfähig war. Der 24-Jährige erhielt ebenfalls eine Strafanzeige und wurde in Polizeigewahrsam genommen.

Am Neumarkt bewarfen bislang unbekannte Feiernde um 14.20 Uhr einen Autofahrer nach einem Streit mit einer Glasflasche, wodurch dieser mehrere Schnittverletzungen im Gesicht und am Hals erlitt. Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, sich unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.

Am Aachener Weiher schlugen sich gegen 16 Uhr rund zehn Personen und traten einen auf dem Boden liegenden jungen Mann. Die Polizisten waren schnell da und trennten die Parteien. Nach bisherigen Erkenntnissen erlitt einer der Beteiligten eine blutige Nase. Die Ermittlungen dauern an.

Ordner hatte mehrere tausend Euro Bargeld bei sich

Gegen 18 Uhr stürzte ein 20-Jahre alter E-Scooter-Fahrer mit rund 1,2 Promille auf der "Ulrepforte" und erlitt schwere Gesichtsverletzungen. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus, wo ihm Polizisten eine Blutprobe entnehmen ließen. Insgesamt erwischte die Polizei bis 21 Uhr 40 alkoholisierte E-Scooter-Fahrer und ließ bei 24 von ihnen Blutproben entnehmen. Bei zehn von ihnen war der Wert so hoch, dass die Polizisten die Führerscheine beschlagnahmten.

Gegen 18.30 Uhr identifizierten Polizisten nach Zeugenhinweisen einen 20-Jahre alten Mitarbeiter eines beauftragten Sicherheitsdienstes, der im Verdacht steht, Bargeld für den Einlass zur Zülpicher Straße verlangt zu haben. Die Beamten stellten mehrere Tausend Euro bei ihm sicher. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Im vergangenen Jahren war nach dem 11.11. ähnliche Vorfälle bekannt geworden.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Polizei Köln vom 11.11.2023
  • Anfrage bei der Stadt Köln zu Besucherzahlen
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