Pilotprojekt gestartet So soll die "Holy-Shit"-Toilette von Köln aus die Welt retten

Für zwei Jahre steht ab sofort ein neuartiges "stilles Örtchen" im Kölner Volksgarten. Wer es benutzt, könnte der Natur etwas zurückgeben – es gibt aber einen Haken.
Eine Masterarbeit zum Anfassen und Benutzen steht seit Montagmittag in einem Kölner Park. Die Designerin Anastasia Bondar hat das Häuschen namens "Holy Shit" in ihrer mit dem Kölner Designpreis ausgezeichneten Masterarbeit entwickelt.
Das grüne Häuschen dient den Besuchern der Grünanlage als chemiefreies Klo, wie die Stadt berichtet. Eine Wasserspülung gibt es nicht, wohl aber einen automatischen Spender von Streu, das Gerüche bindet. Die Hinterlassenschaften werden nämlich in einem Behälter gesammelt, aufbereitet und könnten später als Humus in der Landwirtschaft genutzt werden.
"Sanitär-Wende" scheitert noch am Gesetz
Mit ihrer Idee wolle sie eine "Sanitär-Wende" einläuten, sagte Bondar dem WDR am Montag. Für das Projekt arbeitet sie mit den städtischen Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB) zusammen. Die holen die gesammelten Fäkalien ab und bringen sie zum sogenannten Hygienisierungsstandort in Köln-Langel. Anschließend sollen sie in Lindlar im Bergischen Land kompostiert werden.
Der einzige Haken: Noch ist es in Deutschland und vielen anderen Ländern noch nicht erlaubt, Kompost aus verdauter Nahrung in der Landwirtschaft einzusetzen. Wie der WDR berichtet, hoffe Bondar auf eine Änderung der Gesetzgebung.
- Nachrichtenagentur dpa
- wdr.de: "Holy Shit: Erste Kompost-Toilette in Kölner Park" vom 27.11.2023