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Köln: Lynchmord auf offener Straße – Mordprozess hat begonnen


"Rache" auf offener Straße
Prozess um Lynchmord in Köln hat begonnen

Von dpa
Aktualisiert am 16.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Auto des Opfers in Köln: Am Nachmittag sicherten Einsatzkräfte den Tatort ab.Vergrößern des BildesAuto des Opfers in Köln: Einsatzkräfte sicherten damals den Tatort ab. (Quelle: Vincent Kempf)
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Weil ein Mann live im Netz pöbelte und Mitgliedern einer anderen Familie drohte, tobte ein Mob in Köln. Am Ende war der unbeteiligte Bruder des Mannes tot.

Wegen gemeinschaftlichen heimtückischen Mordes muss sich seit Dienstag eine 44 Jahre alte Frau vor dem Kölner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, im März 2022 dabei gewesen zu sein, als Mitglieder ihrer Großfamilie einen damals 37 Jahre alten Familienvater getötet haben. Die Ermittler gehen von niedrigen Motiven für die Tat aus. Die Verteidiger der Angeklagten kündigten am ersten Prozesstag eine Einlassung ihrer Mandantin an – allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Tat fand damals auf einer Kreuzung in Köln statt. Rund 30 Beteiligte sollen das Opfer in seinem Auto umringt und "arbeitsteilig von allen Seiten" auf Fahrzeug und Opfer "massiv eingewirkt" haben, hieß es in der Anklageschrift. Als der Mann das Fahrzeug schließlich habe verlassen können, sollen die Täter weiter geschlagen und getreten haben. Dabei sei auch mindestens ein Messer zum Einsatz gekommen. Das Opfer wurde so schwer verletzt, dass es wenige Wochen später starb. Das Geschehen war von einer Überwachungskamera an einem Café aufgezeichnet worden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Anlass für den Überfall war wohl ein Video des Bruders

Anlass für den Überfall soll ein Video des Bruders des späteren Opfers gewesen sein. Darin soll der Mann Angehörige der Großfamilie bedroht und beleidigt haben. Das Familienoberhaupt soll daraufhin eine "angemessene Reaktion" gefordert haben. Da sich der Urheber des Videos in Serbien aufgehalten habe, sei dessen Bruder zum Ziel einer "Rache und Machtdemonstration" geworden, sagte der Staatsanwalt.

Es ist nicht der erste Prozess in dem Komplex. In vorangegangenen Verfahren waren bereits zwei Männer und ein Heranwachsender verurteilt worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird noch nach rund 20 weiteren Beschuldigten in dem Fall international gefahndet. Der Prozess ist bis Mitte Februar terminiert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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