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Köln: Probanden sollen 60 Tage im Bett bleiben – DLR verspricht 18.000 Euro


Nicht so erholsam wie gedacht
60 Tage im Bett bleiben: Forscher bieten 18.000 Euro

Von dpa, pb

Aktualisiert am 11.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Paar macht es sich im Bett gemütlich (Symbolfoto): Ganz so angenehm wird es für die Probanden der DRL dann nicht.Vergrößern des BildesPaar macht es sich im Bett gemütlich (Symbolfoto): Ganz so angenehm wird es für die Probanden der DRL dann nicht. (Quelle: IMAGO/Vasily Pindyurin/imago)
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Zwei Monate lang nichts tun – und dafür eine stattliche Summe bekommen. Das verspricht ein Kölner Forscherteam. Doch dafür müssen die Probanden einiges aushalten.

Kein Wecker, niemand drängt zum Aufstehen – und das ganze 60 Tage lang. Für die Mühe gibt es dann ein Honorar im Wert eines ordentlichen Gebrauchtwagens. Klingt verlockend? Das Angebot des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus Köln ist jedoch nicht so erholsam, wie es zunächst klingt.

Die Wissenschaftler wollen nämlich untersuchen, wie der menschliche Körper auf 60 Tage strikte Bettruhe reagiert – als Vorbereitung für einen möglichen Flug zum Mond oder Mars. Im Forschungszentrum der DLR sollen die Probanden, belohnt mit einer Aufwandsentschädigung von 18.000 Euro, als "terrestrische Astronauten" die lange Reise in der Schwerelosigkeit zu einem anderen Himmelskörper simulieren, indem sie 60 Tage in einem Bett mit abgesenktem Kopfteil liegen.

Dabei wollen die Forscher untersuchen, mit welchen Methoden sich die von Astronauten gefürchteten Folgen der Schwerelosigkeit wie Schwindel und Koordinationsstörungen vermeiden lassen. Dafür werden die Betten der Studienteilnehmer um sechs Grad geneigt, sodass der Kopf niedriger liegt als die Füße. "Bei dieser Neigung verschieben sich die Flüssigkeiten im Körper fast genauso wie bei Astronautinnen und Astronauten im Weltall", so Studienleiter Edwin Mulder.

Schlechte Vorbereitung kann zur Gefahr werden

"Der Druck im Kopf steigt, durch die körperliche Inaktivität bauen Muskeln und Knochen ab, der Gleichgewichtssinn ist verwirrt und das Herz-Kreislauf-System verändert sich." Die Folgen dieser körperlichen Veränderungen seien nach der Landung auf dem Mond oder Mars ein großes Problem für Astronauten. "Das kann eine Mission gefährden", betonte das DLR.

Gemeinsam mit der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa wollen die Forschenden in Köln deshalb mehr über die Effekte möglicher Gegenmaßnahmen herausfinden. Dafür werden etwa die Füße der Probanden mit Gurten an ein Brett gepresst, um dem Körper das Gefühl zu geben, er würde stehen. Eine weitere Gruppe macht zusätzlich Kraft- und Ausdauertraining. Bei einer dritten Gruppe werden die Muskeln mit elektrischen Impulsen (EMS) stimuliert.

Bettruhestudien seien bereits seit den 1980er-Jahren üblich und hätten wichtige Erkenntnisse für die Raumfahrt gebracht, teilte das DLR mit. Derzeit stünden vor allem Langzeitmissionen etwa zum Mars im Fokus der Forschung.

Leicht verdientes Geld seien die 18.000 Euro nicht, betonte Studienleiter Mulder. Zwei Monate lang ununterbrochen zu liegen, sei eine "echte Herausforderung". Bewerben können sich Personen zwischen 24 und 55 Jahren, die eine Körpergröße von 1,53 bis 1,90 Meter und einen BMI von 18 bis 30 haben. Sie müssen gesund sein, Nichtraucher und gut Deutsch sprechen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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