Studie zeigt deutlichen Anstieg Köln raucht Crack – Horror-Drogen auf dem Vormarsch

In der Kölner Drogenszene breitet sich Crack immer mehr aus, wie eine neue Studie zeigt. Auch Fentanyl spielt eine zunehmende Rolle.
Nordrhein-Westfalen droht von einer schweren Drogenwelle erfasst zu werden. Das Rauschmittel Crack breitet sich immer weiter im Westen der Bundesrepublik aus. Das zeigt die Studie "Offene Drogenszenen in NRW 2024" der Technischen Hochschule Nürnberg und der Hochschule Düsseldorf, die im April veröffentlicht wurde.
Demnach sei die Droge, die aus Kokain hergestellt wird und stark abhängig macht, die am häufigsten konsumierte Droge in Köln, Düsseldorf, Essen und Münster. Damit hat Crack nun auch Heroin abgelöst. Im Rahmen der Studie wurden 525 Drogenabhängige im Alter von 18 bis 78 Jahren zu ihrem Konsum befragt. Mehr als die Hälfte von ihnen gab an, in den vergangenen 24 Stunden Crack geraucht zu haben.
Drogenszene in Köln: Immer mehr Crack am Neumarkt
In Köln wurden 120 Personen befragt, die der offenen Drogenszene – insbesondere jener am Neumarkt – zuzurechnen sind. 54,2 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen 24 Stunden Crack konsumiert zu haben. In den vergangenen 30 Tagen hatten sogar 71,1 Prozent der Befragten Crack geraucht. "In Köln ist Crack die mit Abstand am häufigsten konsumierte Substanz", heißt es dazu in der Studie – mehr Befragte konsumierten Crack als Alkohol.
Im Jahr 2023 waren es noch 21 Prozent der Befragten, die in den vergangenen 24 Stunden Crack geraucht hatten. "Der Anteil der Crack-Konsumierenden hat sich also zwischen Sommer 2023 und Herbst 2024 mehr als verdoppelt", bilanzieren die Autoren der Studie. "Auch der recht hohe Anteil von 71,1 % der Crack-Konsumierenden, die in 2024 angeben, meistens oder immer fertige Crack-Steine bei Dealern zu kaufen, bietet einen Hinweis auf die hohe Verfügbarkeit von Crack."
Auch Fentanyl ist in Köln auf dem Vormarsch
Mit Blick auf den Crack-Konsum in den vergangenen 24 Stunden liegt Köln noch knapp hinter Düsseldorf, jedoch vor Essen und Münster. Wenn es um Konsum in den letzten 30 Tagen geht, liegen Düsseldorf und Münster vor Köln gefolgt von Essen.
Auch wenn immer mehr Abhängige in Köln Crack rauchen, bleibt Heroin ebenfalls weitverbreitet. 50,8 Prozent gaben an, in den vergangenen 24 Stunden
Heroin konsumiert zu haben. In der 30-Tage-Prävalenz waren es noch einmal rund 10 Prozent mehr.
Was eine andere, verheerende Droge angeht, ist Köln im Vergleich zu Düsseldorf, Essen und Münster der traurige Spitzenreiter: Fentanyl. So gaben 3,3 Prozent der Befragten an, in den vergangenen 24 Stunden ein Fentanyl-Pflaster aufgekocht zu haben, in den vergangen 30 Tagen waren es zehn Prozent. "Im Vergleich zu den anderen Städten sind dies die höchsten Werte", heißt es in der Studie.