Kölner Drogenszene Bericht: Das plant der Gesundheitsdezernent

Wie soll es mit der Drogenszene in der Kölner Innenstadt weitergehen? Der Gesundheitsdezernent wagt einen Vorstoß.
Der Umgang mit der Drogenszene in der Innenstadt sorgt seit Jahren für Debatten in Köln: Nun will Gesundheitsdezernent Harald Rau nach der Sommerpause einen umfassenden Plan zur Drogenhilfe vorlegen.
Mit drei neuen Suchthilfezentren soll sowohl die Unterstützung für Abhängige ausgebaut als auch die sichtbare Abhängigkeit im Stadtbild reduziert werden. Das erklärte Rau der "Kölnischen Rundschau" (Dienstagsausgabe).
Demnach sollen zwei Zentren im linksrheinischen Bereich und eines rechtsrheinisch errichtet werden. Eines der linksrheinischen Zentren ist für den Neumarkt vorgesehen, das zweite für die erweiterte Umgebung dort – womöglich im Josef-Haubrich-Hof. Rau sagte der Zeitung, er wolle alle infrage kommenden Standorte prüfen lassen.
Stadt will dem Zürcher Modell folgen
Die geplanten Suchthilfezentren sollen über reine Drogenkonsumräume hinausgehen und als umfassende Anlaufstellen fungieren. Neben kontrollierten Konsummöglichkeiten sind medizinische Versorgung, Aufenthaltsmöglichkeiten und Ruheräume vorgesehen. Pro Zentrum rechnet Rau in dem Interview mit Kosten von rund fünf Millionen Euro.
Geld, das in seinem Budget noch gar nicht enthalten ist – Rau hofft aber, dass sich die Summe "doch irgendwie mobilisieren" lässt.
Bislang betreibt die Stadt zwei Drogenkonsumräume: am Neumarkt und am Hauptbahnhof. Ein weiterer in Kalk wird derzeit vorbereitet. Der bestehende Konsumraum am Neumarkt gilt mit seinen zwei Räumen und jeweils sechs Plätzen als zu klein.
Nach dem Vorbild des Zürcher Modells sollen die drei Zentren mit gestaffelten Öffnungszeiten arbeiten, um eine kontinuierliche Betreuung der Suchtkranken sicherzustellen.
- "Kölnische Rundschau", Ausgabe vom 29.07.2025 (E-Paper)
- Eigene Berichterstattung